Bei We Are Scientists handelt es sich weder um Wissenschaftler, noch um Komödianten, wie es sich aus ihren Musikvideos und Interviews vielleicht vermuten lässt, sondern um eine New Yorker Band, die es versteht, Indie-Rock mit einer guten Portion Humor zu verbinden.
Ihre Art, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, stellen sie in diversen Musikvideos zur Schau. Wie kürzlich auch in ihrem recht blutigen Video zu „Dumb Luck“, in dem Frontman Keith Murray und Bassist Chris Caine in etliche schreckliche Unfälle verwickelt werden. Aber weil es nun mal We Are Scientists sind, ist es äußerst unterhaltsam.
Humor und Lockerheit sind vielleicht wichtige Elemente der Persönlichkeiten, doch We Are Scientists sind für ihre Musik bekannt. Und diese machen sie seit 14 Jahren, nachdem Chris Cane und Ex-Drummer Michael Tapper, die bereits in der Uni gemeinsam Musik spielten, Keith Murray als Sänger und Gitarristen in die Band holten. Nach drei EPs und einem selbst veröffentlichten Album unterschrieben sie Anfang 2006 einen Plattenvertrag mit Virgin Records und veröffentlichten ihr zweites Album „With Love and Squalor“. Der Mix aus Indie-Rock und 80er-Jahre-Synth-Pop schlug in Großbritannien ein und bald begannen sie eine noch kleine, aber hingebungsvolle Fangemeinschaft aufzubauen.
Mit neuem Drummer Andy Burrows (Ex-Razorlight Drummer) folgte 2008 das Nachfolge-Album „Brain Thrust Mastery“, das ihnen zu erfolgreichen UK-Touren verhalf, unter anderem als Vorband für Kings of Leon. Zwei Jahre später widmeten sich We Are Scientists nach der Veröffentlichung ihres vierten Studioalbums „Barbara“ diversen Comedy-Projekten, welche im Internet und auf MTV zu sehen waren.
Wir freuen uns auf die kommende Frühjahrstour mit vier Konzerten in Deutschland, in München am 27. März, bei dem sich den Fans die Möglichkeit bietet, sowohl zu dem gitarrenlastigen, peppigen Sound zu tanzen, als auch die lockere Stimmung und den Humor selbst zu erleben.
Ein Jahr nach der Fertigstellung veröffentlichte die Band am 4. März 2014 ihr lang ersehntes, viertes Studioalbum „TV en Français“, welches laut Sänger Keith Murray zugegeben nichts bahnbrechend Neues ist, die Songs klingen beabsichtigt nach We-Are-Scientists-Songs. Die Verzögerung der Veröffentlichung ist auch darauf zurückzuführen, dass sich Anfang 2012 die Idee eines 1990er-Jahre-inspirierten College-Rock-Albums eingeschlichen hatte. Die Band nahm tatsächlich einige Lieder in diesem Stil auf. Diese seien laut Murray durchaus gelungen, doch hörten sie sich fremd an und entsprachen nicht ihrem typischen Sound. Und so entstand Anfang 2013 genau die Art von Musik, die man von We Are Scientists erwartet.
„TV en Français“ – der Name ist eine Metapher für schlechte Kommunikation innerhalb einer Beziehung – entstand mithilfe des Produzenten Chris Coady, welcher ein langjähriger Freund der Band ist. Durch die lange Zusammenarbeit der Bandmitglieder und der Tatsache, dass sie New York für das Album kein einziges Mal verlassen haben, entstand laut Keith Murray eine besondere Vertrautheit und so war es ihnen möglich, das vierte Album ohne jeglichen Druck zu produzieren. Gerade aus diesem Grund entschieden sie sich auch, es unabhängig von Musiklabels aufzunehmen, und sich erst nach Vollendung an ein passendes Label zu wenden. Das Ergebnis ist ein überzeugendes Indie-Rock-Album, in dem unterschiedliche Elemente kombiniert werden und es so wunderbar passend nach We Are Scientists klingt.
Die Gewinner unserer Verlosung wurden gezogen und informiert!
TEXT: Marijam Bach