Robert Hültner ist eine kleine Legende der deutschsprachigen Krimilandschaft: Seine Geschichten über den in den Wirren der jungen Weimarer Republik ermittelnden Inspektor Kajetan haben den historischen Kriminalroman zu neuem Leben erweckt.
Hültners neues Buch „Tödliches Bayern“ belebt diesmal kein Genre, sondern definiert es quasi neu: Das literarische Sachbuch behandelt ungewöhnliche und wenig bekannte Fälle aus der bayerischen Kriminalgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte: mal hochdramatisch, mal erschütternd, mal bizarr – immer jedoch im Kontext der in der jeweiligen Zeit aktuellen politischen und kulturellen Veränderungen in Bayern. Das Bayernbild, das er dabei vermittelt, hat mit dem, was Zuagroaßte in der Regel unter Bayern verstehen, wenig zu tun: Lebenslust statt Trott, Anarchismus statt Konservativismus.
Begleitet wird Hültner dabei von zwei Männern, die genau dieses Bild in Lieder packen: Sebastian Horn und Gerd Baumann, die an diesem Abend mit einem der raren Live-Auftritte als Dreiviertelblut beglücken. Musik, die bizarr, düster und verschroben daherkommt und spielerisch zwischen laut und leise umherwabert.
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FAZIT: Für Bayern ist dieser Abend eine Wohltat – für Isarpreißn ein heilbringendes Pflichtprogramm, das hilft, Bayern und seine Einwohner endlich verstehen zu lernen und dabei auch noch Spaß zu haben.
TEXT: Sebastian Klug