Agabas – Hard Anger

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Vielleicht liegt es an meinem ruhmlosen Abscheiden im Mathegrundkurs oder doch an zu viel Def Leppard in früher Jugend. Mit Mathcore und anderen vertrackten Spielarten bin ich nie wirklich warm geworden. Daran werden Agabas aus Norwegen mit ihrem neuen Album Hard Anger wahrscheinlich auch nicht viele ändern können. Aber die Skandinavier machen hier einiges anders wie diverse ihrer Mitstreiter*innen aus dieser doch sehr aktiven Szene.

Zunächst singen Agabas in ihrer Muttersprache. Der wunderschön poetische Klang der norwegischen Sprache wird hier aber den Feen und Elfen direkt zurück in den Schlund gestopft und dem Hörenden aggressiv ins Gesicht gespuckt. Die 36 Minuten, die Hard Anger dauert, zeichnen sich aus durch rhythmische Komplexität und Tempowechsel dich sich immer wieder in der Aggressivität von Hardcore, Punk und Extreme Metal entladen. Brutal heruntergestimmte Breakdowns mischen sich mit wildem Jazz-Saxophon, Blastbeats jenseits der Leistungsgrenze fegen mit donnernden Bässen kräftig durchs Gebälk. Alles meisterhaft und durchdacht zusammengetackert, ohne jemals Kompromisse beim puren Chaos und der Energie der Musik einzugehen.

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Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Band nicht den Verlockungen moderner Produktionstechniken erlegen ist. Der Sound klingt bei aller Wildheit immer schön organisch und differenziert. Mich erinnert das hier und da an Noise Rock-Bands der Neunziger wie die Bremer Party Diktator oder die Cows aus Minneapolis.


Agabas – Hard Anger // self-released // VÖ: 13.06.2025 // > Facebook