Als Apewards stelle sich uns hier ein Power-Trio aus Marburg an der Lahn vor. Die Band aus der gemütlichen Kreisstadt, die als Wiege Hessens gilt, spielen kantigen, kratziger Stoner-Blues-Rock mit einem Hang zu einer Zeit, in der Stoner noch Grunge genannt wurde. An die schmale Schulter des Grunge lehnen sich die Nico Gehle (Vocals & Guitar), Lukas Plümpe (Bass) und Frank Eckerle (Drums & Rhodes Piano) aber nur, wenn es um Dinge wie pure Produktion, analoge Klänge und ungeschliffene Spielfreude geht. Vom Tempo und der Melodieführung her stehen die Zeichen klar auf Rock.
Vielleicht lehne ich mich mit diesem Vergleich etwas weit aus dem Fenster. Mich erinnert der Flair von Akrasia hier und da an das Mitneunziger Werk Food For Thought der Karlsruher Band Pink Cream 69. Schön mit Schmackes zwischen die Stühlen und keine Angst vor Riffs und Hooklines. Im Zweifel helfen Led Zeppelin, The Cult oder die guten alten The Who über allzu gefühlskalte Plastiksounds aus der wundersamen Welt der digitalen Aufnahmetechnik. Für sehr fein arrangiert halte ich auch die Anordnung der Songs, die einen formvollendeten und dynamischen Spannungsbogen beschreiben.
Die heilige Elisabeth hätte Apewards ganz sicher in ihr tägliches Abendgebet eingeschlossen. Da bin ich mir sicher. Ihr könnt ohne den spirituellen Umweg via Bandcamp direkt mit der Band ins Geschäft kommen wenn ihr diese mehr als gediegene Eigenproduktion auf Vinyl oder CD beziehen möchtet.
Apewards – Akrasia // Eigenproduktion // VÖ: 05.05.2023 // > bandcamp