Der 1994 geborene Manuel Bittorf aka Betterov schreibt Songs, seit dem er 21 Jahre ist – auf deutsch. Für die meisten wäre dies schon ein Ausschlusskriterium. „Klingt nicht cool genug“. „Nicht groß genug.“ In diesem Fall leider falsch. Betterov schafft es nicht nur, seine Texte selbst in einfachen Zeilen wichtig klingen zu lassen, es ist auch musikalisch eine reine Ohrenweide. Irgendwo muss er in den 80ern abgebogen sein, wenn er da schon geboren gewesen wäre. Da kommen plötzlich Joy Division um die Ecke, oder The Cure. Aber auch Interpol, die Editors oder The Killers. Ja, und wem aufgefallen ist, dass dies alles Englisch sprachige Bands sind: sehr gut! Denn bislang ist mir einfach noch kein Vergleich eingefallen, der in der deutschen Sprache diese dunkle, aber auch umarmende Emotion sprachlich wie musikalisch umgesetzt bekommen hat.
Nun ist es also da, das erste Album. Nachdem vor zwei Jahren die Viertel vor Irgendwas-EP veröffentlicht wurde, zeigt der Titel Dussmann schon seit ein paar Wochen, was diesen Künstler ausmacht. Er erzählt Geschichten ohne Geschichtenerzähler zu sein. Er kreiert ein Gefühl, ohne es auf darauf abzusehen und macht Bilder auf ohne sie fertig zu malen. „Gott hat für das alles nur 7 Tage gebraucht – und ich finde, genau so sieht sie auch aus.“
Vielmehr gibt es über diesen jungen Mann noch nicht zu erzählen, außer, dass ihn die Szene schon länger mit großen Augen beobachtet und man schwer davon ausgehen kann, dass dies die letzte und erste Chance sein wird, ihn in so kleinen Rahmen zu bewundern.
Betterov > Website // 03.12.22 // Ampere // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr // Tickets ab 22 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten VVK-Stellen <<< ausverkauft
Foto: Rebecca Kraemer / Universal Music