HipHop aus Frankreich. Aber Vorsicht! Das hier hat nichts mit dem funkigen, souligen Zeug wie MC Solaar, mit zartem Chanson Anklängen oder vielleicht sogar den Druidengesänge wie Manau zu tun. Hinter dem Projekt Biollante steckt viel Wut und Unzufriedenheit.
Vor drei Jahren entstand die Gruppe aus der Fusion des experimentellen Black-Metal-Projekts Non Serviam und der Gobscrew, einem Kollektiv junger Rapper. Beeinflusst von Death Grips, IC3PEAK, Techno Animal, The Bug und Scorn verschmelzen hier Avantgarde und experimenteller Industrial-Black Metal mit der aggressiven Darbietung der Rap-Crew. Hier ist nichts funky und flowig. J’Espère que tu danseras quelque part schlägt eine Schneise der Verstörung in die Grenzbereiche von Industrial, Noise und Trap Metal. Die Band ist offen politisch aktiv und vertritt antifaschistische, antikapitalistische und anarchistische Ideale. Die Musik von Biollante klingt wie ein fiebriger Albtraum mit politischer Agenda. Die Themen sind düster: psychische Erkrankungen, Gefängnis, soziale Isolation. Trotz oder gerade wegen dieser Schwere keift, kratzt und ballert es an allen Ecken und Enden.
Das drei Jahre alte Debütalbum erhält mit der Neuveröffentlichung ein Rundumupgrade. Die Redux-Version haucht dem wilden, gewalttätigen, emotionalen ersten Album, was von der Produktion damals leichte Schwächen aufzeigte, neues Leben ein. Die überarbeitete Version wurde von Void (Biollante, Non Serviam, Hiverlucide, Néant) neu abgemischt und von Yaref Ben Hazim remastert. Zu den bekannten Song wurden drei frische Instrumentals und ein Bonustrack, den die Band in Solidarität mit ihrem Freund Serge komponiert hat, hinzugefügt. Der Sound hat jetzt noch mehr Punch, die Emotionen liegen noch roher offen, die Tracks beißen sich fest. Diese Edition erhält zudem eine neue Verpackung und ein fettes Booklet, das sich gewaschen hat.
Biollante – J’Espère que tu danseras quelque part (Redux) // Non Serviam Collective / Atypeek Music // VÖ: 14.03.2025 // > Facebook