Boy Harsher
Boy Harsher

5. Dezember
curt präsentiert: Boy Harsher

Härter, Bursche! Mit ihrem minimal Cold-Wave-Sound öffnet das Duo Boy Harsher die Tür zum Eisschrank der extremen Musik. Trotz aller Kälte lassen Augustus Muller und Jae Matthews jedoch auch höchst emotionale Passagen zu und schmeißen den Zuhörer in einen Limbus aus Apathie und Exzess. „Careful“ lautet der Titel ihres aktuellen Albums und auch ihm wohnt das Motto der Vergänglichkeit inne. Matthew lässt auf ihm viel der eigenen Autobiografie mit einfließen und rechnet beispielsweise beim Aufflammen der großen Liebe sogleich mit ihrem Ende. Boy Harsher, das ist Musik voll Verlust, aber auch ein Arschtritt aus ihr auszubrechen. Am 5. Dezember beehrt das Duo das Ampere in München.

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Im Mahlstrom aus Dark Wave und Industrial treffen die dunklen klirrenden Beats von Boy Harsher auf ein schwarzes Blumenbeet der Verzweiflung. Dabei klingt das Duo angenehm nostalgisch und erinnert an die Sounds eines vergangenen Jahrzehnts. Und doch liegt in den Sound-Kollagen etwas Modernes verborgen. Die Luft angereichert mit reichlich Eiskristallen, schleicht sich immer wieder der Hoffnungsschimmer ein und lässt den sonst so entrückten Klang wohlig wirken. Eine Klapsmühle, in der eine warme Tasse Tee gereicht wird. Detailverliebt programmiert, besticht auch „Careful“ mit einem Trademark-Sound aus dem Handgelenk von Augustus Muller. Star im Klangkosmos von Boy Harsher sind jedoch ganz klar die Vocals von Sängerin Jae Matthews. Zurückhaltend und elegant droht sie hinter der Klangwand zu verschwinden, nur um sich mit Leidenschaft und Abgründigkeit wieder in den Vordergrund zu kämpfen.

Geboren aus dem musikalischen Performance-Projekt Teen Dreamz, das einst Kurzgeschichten vortrug, bestechen Boy Harsher dieser Tage durch eine harte, scharfe Synthese und treibendes Drumming. Dennoch fühlt sich etwas daran ungewöhnlich unmittelbar an. Die Synthie-Akkorde bewegen sich mit wütender Absicht, während zerklüftete Basslines den Songs ihren Groove geben. Der heiser, verschwommener Gesang vermittelt dabei ein geisterhaftes Gefühl der Sehnsucht. Selbstverständlich passen die Stücke von Boy Harsher so auch in die Goth-Clubs der Welt, dennoch sind sie derart gestrafft und ausgetüftelt, dass sie auch durch die Ritzen eines Techno-Sets strahlen könnten. Diese Ambiguität ist es auch, die Boy Harsher so interessant machen. Während ihr klanglicher Werkzeugkasten zunächst begrenzt erscheinen mag, finden sie stets Wege, jeden Song unverwechselbar zu machen. Schroff und temperamentvoll, minimalistisch und clever – Boy Harsher setzen im Dark Wave neue Impulse.

Die Gewinner unserer Kartenverlosung wurden informiert.


curt präsentiert: Boy Harsher > Homepage // Support: Chasms > Homepage // 5. Dezember 2019 // Ampere // Beginn 20 Uhr // AUSVERKAUFT