Foto: Laurent Orseau

30. Januar
Caspar Brötzmann Massaker

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Caspar Brötzmann ist so etwas wie der Hooligan unter den Guitar Heros der Avantgarde. Der in Wuppertal geborene Brötzmann gilt als einer der innovativsten E-Gitarristen der letzten 40 Jahre und ist bekannt geworden durch sein rohes, fast schon körperbetontes Spiel von Gitarre und Bass.

Lang ist es her, dass Brötzmanns Band, welche in Besetzung eines klassischen Power-Trios auftritt, ihr letztes reguläres Studioalbum veröffentlicht hat. Zwischen der Gründung im Jahr 1986 und 1995 hat das Caspar Brötzmann Massaker fünf Alben veröffentlicht. Mit ihrer ungestümen Art haben sie den düsteren Noiserock und die Experimentalmusik in Deutschland auf ein höheres Level gehoben – ohne dass es hierzulande groß jemand bemerkt hätte. Der internationale Underground von Sonic Youth bis Helmet aber kannte den Namen Caspar Brötzmann sehr gut.

Gestartet mit meiner Melange aus Progressive-Rock, Jazz, psychedelischen Noise und kraft- sowie anspruchsvollen Space-Rock, führte der revolutionärer Gitarrist, der von Jimi Hendrix besessen ist, den Sound durch immer furchterregendere Jams tief in ein apokalyptisches Ödland. Magie und Zerstörung sind stetige Begleiter von Brötzmanns Spiel. Er beherrscht den Verzicht von Tonalität, geraden Rhythmen, Beat und Groove und als Avant-Noise-Provokateur gibt er den Sprengmeister der musikalischen Implosion.

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Das Massaker steht auch für wuchtige, rohe und von großer Lautstärke getragenen Livekonzerte. In Sound baden. Sich vor die Verstärkerwände stellen und mit der Gitarre den Klang lenken. Feedbacks und Sirenen aufjaulen lassen. Caspar Brötzmann nimmt das mit dem Massaker immer noch ernst. Er verwendet Rock’n’Roll- und Heavy-Metal-Musik als Grundlage für seine Musik, die oft lange Songs enthält, die langsam und ruhig beginnen, sich aber allmählich zu einem wilden Höhepunkt aufbauen. Es ist Musik, die sich mit nichts und niemandem gemeinmacht, die kein Identitätsangebot schafft und verstörende Klangbilder schafft, wie kaum jemand anders in der weiten Landschaft der Rockmusik.

Eröffnet wird der Abend mit den etwas versöhnlicheren Klängen des Singer/Songwriters Conny Ochs. Sein aktuelles Album Troubadour präsentiert Doom Folk und schmerzlich reduzierten Weltuntergangsblues.


Live: Caspar Brötzmann MassakerFacebook + Conny Ochs  > Homepage // 30.01.2025 // Muffatwerk / Ampere // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // VVK: 27 Euro + Gebühr

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