2024 wurde der Autor Thomas Köck beauftragt, ein Jahr lang die österreichische Innepolitik schreibend zu begleiten. Er protokollierte einschlägige Ereignisse der österreichischen Politik- und Medienlandschaft, nichtsahnend, dass am Ende die FPÖ die stärkste politische Kraft des Landes bei der Nationalratswahl werden würde. In seinem Schreiben versucht der österreichische Dramatiker den Rechtsruck des Landes – zunehmend aus der bürgerlichen Mitte heraus – zu erfassen.
Entstanden ist mit dem Theaterstück Chronik der laufenden Entgleisungen eine Art Logbuch, das lokale Vorkommnisse ins Verhältnis zu globalen Entwicklungen setzt, Gestalten der nationalen Öffentlichkeit auf ihren (Irr-)Wegen verfolgt und Wechselwirkungen zwischen gesellschaftspolitischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Verflechtungen skizziert.
Begleitend zu dieser fortlaufenden politischen Bestandsaufnahme reflektiert der Autor in der Inszenierung von Chronik der laufenden Entgleisungen die eigene Kindheit und Jugend am Land in einer von Klassismus und Chancenungleichheit geprägten Gesellschaft. Und er betrachtet mit Sorge den um sich greifenden Rechtspopulismus in Österreich und Deutschland und stellt sich dabei folgende Fragen: Welche Rolle spielen der Verlust der Arbeiterschaft, der Druck des Neoliberalismus auf das Individuum und die höhere Moral bürgerlicher Werte dabei? Und was erzählt das über unsere zunehmend brüchige Realität, die wir uns, aufgerieben zwischen Kriegen, Konflikten, Fake News und Disruption, jeden Tag aufs Neue zusammensetzen müssen?
Fünf Schauspieler:innen begeben sich im Theaterstück Chronik der laufenden Entgleisungen humorvoll, ironisch, scharfzüngig, verzweifelt und gleichzeitig hoffnungsvoll auf die Suche nach Antworten auf die Fragen: Können wir durch eine Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmung zu einem Gegenentwurf gelangen? Finden wir Mittel und Wege, die Mechanismen dieser gesellschaftlich-politischen Entzündungen zu erkennen und ihnen Paroli zu bieten?
Chronik der laufenden Entgleisungen von Thomas Köck mit einem exklusiven Pro- und Epilog, Bühnenfassung und Regie: Alexander Weise // Premiere: 17.10, 19:30 Uhr // Metropoltheater
Weitere Vorstellungen: 19.10, 21.10, 22.10, 23.10, 29.10., 30.10, 31.10, diverse Termine im November// Karten hier –> Metropoltheater
