14. März 2022
curt präsentiert: Cloud Nothings @ Strom *ABGESAGT

Knallhart durchgeprügelt und kaum Interaktion mit dem Publikum – aber geil war´s! Als ich Cloud Nothings Anfang 2017 zum ersten Mal sah, hat die Band mich auch Live sofort rum bekommen. Kein Wunder: Sänger Dylan Baldi schrie sich durch seine langen Haare, die fast das komplette Gesichte bedeckten, die Seele aus dem Leibe und die brachiale Energie und Spielwut der Band schwappte auf das Publikum über. Zugegeben: Ein bisschen kurz war das Konzert von Cloud Nothings schon. Dafür lag man als braver Arbeitnehmer aber pünktlich im Bett. Allerdings mit einem schwerem Kopf vom im Takt mit wippen.

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Irgendwelcher technischer Schnickschnack oder pseudo-lustige Ansagen, die die Show künstlich in die Lägen ziehen, hat die Lo-Fi-Band aus Cleveland wirklich nicht nötig. Sie berufen sich auch im elften Jahr des Bandbestehens lieber auf guten alten Schrammel-Rock mit Pop- und Punk-Einflüssen. Und auch die Alben von Cloud Nothing sind selten länger als eine halbe Stunde. Nach der 2020er Corona-Quarantäne LP „The Black Hole Understands“ erschien im vergangene Jahr mit „The Shadow I Remember“ bereits ihre siebtes Album, das wieder unter der Aufsicht von Nirvana-Produzent Steve Albini entstand. Auf den aufgenommen 33 Minuten bleiben sich Cloud Nothings wunderbar treu, ohne sich dabei selbst zu wiederholen.

„Musik war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens, der mir wirklich Spaß macht“, sagt Sänger und Songwriter Dylan Baldi über seinen immensen Output von einem Song pro Tag. „Und wenn ich damit aufhören würde, würde ein großes Loch entstehen. Ich hätte keine Ahnung, mit was ich das stopfen soll.“

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Cloud Nothings auch wirklich auf Tour gehen können. Sonst müssen sie eben noch ein Pandemie-Album aufnehmen. Songs gäbe es bestimmt schon wieder zu genüge.


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Foto: Daniel Topet