Cotoba – Sin Swims

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Kurze Frage mit der Bitte um ehrliche Antwort. Bei wem zuhause nimmt die Sammlung südkoreanischer Rockmusik mehrere Regalmeter ein? K-Pop ausgenommen? Wahrscheinlich bei niemanden. Daher wäre es doch eine gute Gelegenheit, sich ein wenig mit der Szene aus Seoul zu beschäftigen und mit Sin Swims von Cotoba sich einen ersten Tonträger aus dem Land in Ostasien zuzulegen.

Die Band selber fühlt sich der asiatischen Math Rock-Szene zugehörig. Allerdings klingt der Sound auf Sin Swims eher wie das ganz kleine 1×1 des Genres. Die Charaktereigenschaften für dies diese Stilrichtung bekannt ist, komplexe, atypische rhythmische Strukturen, abgehackte Melodien, Riffdominanz und dissonante Akkorde, sucht man auf dem neuen Werk von Cotoba vergeblich.

https://youtu.be/j6YIVnpXVu0?feature=shared

 

Aber vielleicht ist das auch den europäischen Hörgewohnheiten geschuldet, dass man bei Math Rock immer gleich an das Gewirre der höheren Mathematik denkt. Cotoba bauen ihre musikalische Gleichung aus Elementen des britischen Indierock, Shoegaze und (Dream)Pop zusammen. Um ein weiteres Klischee zu bemühen, der Sound der Koreanerinnen und Koreaner wirkt sehr aufgeräumt und höflich distanziert. Mit ihrer bezaubernden Mischung aus sauberen Gitarrenklängen, fesselnden Vocals, hypnotisierenden Basslinien und synkopierten Drums weben sie einen Teppich aus introvertierten Emotionen.


Cotoba – Sin Swims // self-released // VÖ: 25.04.2025 // > Facebook