Jochen Arntz’ Rückblick ist ein Geschichtsbuch, meine Geschichte, unsere Geschichte, die Geschichte einer Generation – gewidmet dem stärksten Jahrgang, den es je in Deutschland gab: dem Jahrgang 1964.
Aus der Sicht des Jahrgangs 1964 erzählt Jochen Arntz – stellvertretender Ressortleiter der Seite-3-Redaktion der Süddeutschen Zeitung und Theodor-Wolff-Preisträger 2013 – einige Entwicklungen, die uns alle geprägt haben. Nicht nur diesen Jahrgang, sondern diese Generation, die Ende der 50er- bis Mitte der 60er-Jahre geboren wurde, die die Schulklassen füllte, einen Kinobesuch zum Erlebnis werden ließ; allein das Anstehen nach Eintrittskarten wurde zum Event. Nicht allen war das geheuer und so zeigt das Gespräch mit Ilja Richter, dass es sehr wohl auch schwer sein kann, für so viele eine immense Bedeutung zu haben, nur weil man ein paar Minuten im Monat im Fernsehen zu sehen war.

Im Gegensatz zum 21. Jahrhunderts hatten wir noch ganz normale Namen: Thomas, Sabine, Susanne, Klaus und Michael. Und weil so viele den selben Namen trugen, bekam ein jeder seinen Spitznamen verpasst. Sobald man Specki oder Susi genannt wurde, wusste man, nun gehörte man dazu. Wie viele Nachmittage verbrachten wir damals unbeobachtet draußen, ohne dass unsere Eltern wussten, was wir da so trieben? Anders als heute, wo, wie der Autor in den verschiedenen Kapiteln nicht müde wird zu betonen, Kinder behütet und überwacht werden, was das Zeug hält. Schließlich gibt es heute so wenige Kinder und auch die Mittel zur Überwachung sind vorhanden.
Was hat sich die Welt gedreht in den letzten 50 Jahren! Fernsprechapparate im Flur sind Smartphones gewichen, die Schreibmaschine ist heute mindestens ein Laptop. Schwarz-Weiß-Fernseher erinnern nicht im Entferntesten an das, was nun, im Jahre 2013, in vielen Zimmern unserer Wohnungen steht. Wir haben vieles erlebt: „Grüne“ Politik, wir sind gegen oder auch für Atomkraft auf die Straße gegangen, den Fall der Mauer als Mittzwanziger und das Ende des kalten Krieges. Nur eines haben wir, Gottlob, im Gegensatz zu unseren Eltern und Großeltern nicht miterleben müssen, und das war der Krieg selber.

Ilja Richter, der Fernsehmoderator Johannes B. Kerner, die Musikerin Nicole, die Politikerin Ilse Aigner, der Schauspieler Jan Josef Liefers, die Schriftstellerin Caroline Link, der Journalist Kai Diekmann, Peter John Mahrenholz von der Werbeagentur Jung von Matt und die Hebamme Marion Ebeling, alles Kinder des Jahrgangs 1964, geben einen Querschnitt dessen, was uns ausmacht. So wünsche ich allen, die nächstes Jahr 50 werden, einen tollen Geburtstag. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Es tut gar nicht weh – im Gegenteil!
Fazit: Nie hätte ich gedacht, all das, was mich einst berührte, in einem einzelnen Buch wiederzufinden. „1964“ schwört Erinnerungen herauf, lässt Gefühle, Gerüche wieder wach werden. Am meisten gerührt hat mich das Kapitel „Hymnen“, ja, fast zu Tränen gerührt. Jeder aus der Generation „Viele“, denn wir waren in der Tat viele, wurde durch das, was wir erleben durften, geprägt. Um es mit Wolfgang Niedecken zu sagen: Verdamp lang her!
Wer ebenfalls in Erinnerungen an damals schwelgen will, für den haben wir eines von drei Verlosungsexemplaren. Schreibt uns in einer E-Mail an willhaben@curt.de mit Betreff „1964“ was euch mit der Generation „Viele“ verbindet. Die curt-Glücksfee freut sich auf spannende Geschichten!
Unsere Verlosung ist beendet, die Bücher wurden versandt!
TEXT: Renate Martin