Lust auf historische Buchstaben-Safari im hiesigen Schilderwald? Münchenliebhaber, Typo-Freaks und Stadtspaziergänger mit Liebe zum Detail sollten einen Blick in Oliver Linkes neues Buch „Von Asam bis Zrenner“ werfen, in dem er Münchens größtem Schildermaler Karl Blaschke auf der Spur ist.
Oliver Linke, seines Zeichens Gestalter, Type-Designer und Dozent an der Designschule München, liest die Schilder der Stadt wie Bücher. Hinter jedem Buchstaben versteckt sich für ihn eine Geschichte. Deshalb hat er wohl auch die sogenannten TypeWalks erfunden, typographische Ortsbesichtigungen, auf denen er seit 2008 mit Interessierten auf Typo-Safari geht. Seinem Steckenpferd Karl Blaschke (26.12.1889–19.12.1970) hat er nun in Form eines kleinen Bilder- und Geschichtsbuchs ein Denkmal gesetzt und erstmals das Leben und Lebenswerk des Münchner Schildermalers dokumentiert.
Kunstvolle Geschäftsschilder und Schaufensterbeschriftungen, schlichte Verbotstafeln und auch Schilder für Ein- und Ausfahrten: Die Schildermalerei C. Blaschke & Sohn konnte sich insbesondere in den Nachkriegsjahren über volle Auftragsbücher freuen. Die Signatur „Blaschke“ stand dabei für ein besonderes Gütesiegel. Wer etwas auf sich hielt, bestellte beim größten Münchner Schildermaler. Denn, so das allgemeine Credo: „Er war nicht der Billigste, aber der Beste!“
Oliver Linke hat viele von Blaschkes Arbeiten aufgespürt und die schönsten von ihnen in Bild und Wort übersichtlich in seinem neuen Buch vereint. Neben den großformatigen Fotografien gibt’s im Anhang ein vollständiges Werksverzeichnis und – sehr praktisch für neugierige Münchenerforscher – einen kleinen Stadtplan mit den jeweiligen Standorten. Biografie, Firmenchronik und ein kurzer Abriss über das Berufsbild des Schildermalers – jeweils zweispaltig in Deutsch und Englisch – vervollständigen das Buch.
Fazit: Ein ganz besonderes Kleinod – nicht nur für Designer! Oliver Linkes Liebe zur Typografie und auch zu München ist förmlich auf jeder einzelnen Seite zu spüren.
Und weil sich der Autor nachhaltig mit dem Blaschke-Virus infiziert hat, ist er noch immer noch auf der Suche. Deshalb: Wer einen weiteren „Blaschke“ aufspürt, möge ihm eine E-Mail an typewalk@gmx.de schreiben, am besten mit Bild und genauer Adresse des Standorts.
Wer jetzt Lust auf Münchner Schilder bekommen hat, kann bei curt 1 von 3 Verlosungs-Exemplaren ergattern. Schreibt uns einfach eine E-Mail mit Betreff „Blaschke“ an willhaben@curt.de. Kleiner Tipp: Unsere Glücksfee freut sich immer mächtig über einen kleinen Gruß.
Die Verlosung ist beendet, die „Blaschkes“ wurden versandt!