Durchgeschwitzt und schlank wie ein ukrainischer Straßenköter trampelt und schrammelt Eugen Hütz auf seiner Lagerfeuergitarre im Rhythmus seiner Gypsy-Punk-Songs. Die Pauke wirft er ins Publikum, gerade noch nahe genug, um darauf zuspringen, zu balancieren, und sich von den Händen seiner Fans durch die Halle tragen zu lassen. Die usbekischen Schönheiten, die Backgroundsängerinnen, werfen ihm das Mikro zu und so heizt der Frontmann von Gogol Bordello durch das Ampere. Unvergessen. Danach kommt der Durchbruch und die New Yorker Emigranten-Combo wird auch dank der doofen Madonna weltberühmt.
Auf dem Weg zur Bühne passiert das Unglück: Das Fell der Trommel kann den wirbelnden Derwisch nicht länger halten, und Eugene Hütz kracht einmal durch die Pauke. Dennoch schafft er es mit der Trommel um die Hüften zurück auf die Bühne. Dort zieht er sich sie über den Schädel bis sein prächtiger Moustasch ganz verschwindet, greift sein Mikro in die kaputte Pauke, hält es dort vor seinen Mund – und singt weiter. Was für ein Bild – unvergessen.
Das Ganze ist schon ein paar Jahre her.
Vor ein paar Wochen ist jetzt das neue Gogol Bordello-Album rausgekommen – richtig gut, und ganz schön heavy. Und auch wenn der Rahmen seines kommenden Konzerts nicht mehr ganz so intim ist, diesmal in der größeren Tonhalle stattfindet – es wird sicherlich wieder grandios!
Unsere Gewinner wurden gezogen und informiert!
TEXT: MARTIN EMMERLING