curt München Dagobert Rezension Afrika

Gehört: Dagobert – „Afrika“

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In einer Sache ist der sonore Sänger aus der gebirgigen Schweiz schon Gewinner und Titelträger. Laut GQ Magazine war er im Jahr 2013 der bestangezogene Schweizer überhaupt. Prima. > Live am 18. Mai im Milla!

Ob weitere Preise für den schnittigsten Künstlernamen oder den assoziationsärmsten Albumtitel folgen, bleibt abzuwarten. Auf dem Zweitwerk „Afrika“ hat Lukas Jäger aka Dagobert weitere Stücke platziert, die er während seiner fünfjährigen inneren Klausur in einer einsamen Almhütte geschrieben hat.

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Die Zeiten der Einöde sind passé. Längst lebt und arbeitet der junge Mann im hippen Berlin. Hier widmet er sich seiner großen Verbundenheit zum Schlager, Chanson und kitschigen Elektro-NDW-Synthie-Pop. Das Ganze natürlich mit Augenzwinkern, Ironie und Distanz zur biederen Schlagerszene. Auf diesem schmalen Grad sind schon viele Künstler gewandert und nicht immer heil zum Gipfelkreuz gestiegen. Die Texte sind streckenweise arg naiv und harmlos. Immerhin hat sein Kumpel Mille von Kreator genug Mumm, um dem Scorpions-Fan Dagobert ein astreines Lulligitarrensolo zum Song „Wir leben aneinanderer vorbei“ einzufiedeln.

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Auch sonst wird bei jedem Lied die komplette Skala an Arrangements aufgefahren. Schlager ist eben Breitwand. Indes die Geschwister Gropper und der digitale Freund Cubase kein Orchester Pepe Lienhard simulieren können. Macht aber nichts. Andrea Berg besucht schließlich die Heimspiele der SG Sonnenhof Großaspach, was auch nicht direkt Las Vegas ist.
Ob der Mann aus den Bergen nicht nur gut aussieht, sondern auch die Herzen der Zuhörer erobern kann, davon könnt ihr euch am 18. Mai im Milla Club ein Bild machen. Live und in Farbe und zum ersten Mal mit einer Backing-Band geht Dagobert auf große Konzertreise.


Dagobert // 18. Mai // 21 Uhr // Milla // VVK 13 Euro zzgl. Gebühren // AK 16 Euro



Dagobert – „Afrika“ // Buback Tonträger/Universal Music // VÖ: 20.03.2015