10. August
Danzig in der TonHalle

Oh Mother! Elvis from hell is back. Über zehn Jahre ist es schon her, dass sich Glenn Allen Anzahlone, besser bekannt als Danzig, auf deutschen Hallenboden wagte, um den hinterlassenen Pferdefuß nachzukorrigieren. Lässt man diverse Festivalauftritte, wie den auf Wacken im Jahr 2013, außen vor, ist das zugegeben eine absolute Schande. Umso heller klingen also heuer die Satans-Glocken und es weht ein eiskalter Wind vorbei an hohen Kerzentürmen. Dreht die Kreuze um, denn Danzig kehrt für drei Shows nach Deutschland zurück. Selbstverständlich lässt sich das Kraftei aus New Jersey zuvor auf Wacken krönen, ehe das im letzten Jahr erschienene Album „Black Laden Crown“ den Horrorpunks und Gothic-Jüngern auch im Süden der Repbulik um die Ohren gebügelt wird.

Danzig, der eigentlich Comicautor werden wollte, trägt ein reiches Erbe auf den Schultern. Denn nicht nur im Alleingang ist er als Genre-Begründer und Kultfigur international geächtet wie gefeiert. Zusammen mit Jerry Only ließ er Ende der 70er die legendären The Misfits von der Kette, ehe er sich auf Solopfaden mit Samhain zusätzliche Zacken in der Krone verdiente. Danzig aber ist seit nunmehr 30 Jahren das Aushängeschild des Düster-Rockers mit dem Spleen für Horrorfilme und dem Hang zum Bodybuilding.

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Fernab vom Punk der Misfits sind es gerade die zahlreichen Klischees, mit denen Danzig vor und auf der Bühne spielt und die ihn definieren. Seine Musikvideos gehören daher zum Lehrbuch trashiger Hardrock-Videos, wenn etwa bei „She Rides“ oder „How The Gods Kill“ schwere Metallketten und Kühlerhauben samt sich rekelnder Dämonessas glänzen oder kurzerhand ein Käfig Fledermäuse befreit wird, während sich inhaltsschwanger und heilsbeschwörerisch ein Meer an Kerzen entzündet. Diese Fleisch gewordenen Frazetta-Gemälde werden abschließend mit schwermütigem Blues-Gesang oder vor Sehnsucht heiserer Stimme garniert. Zumindest was die Inszenierung angeht, ist Danzig in jedem Fall ein wahrer Altmeister und mit jeder Pathos-Waffe gerüstet.

30 Jahre also, die wir diesen Sommer im Zeichen des ikonischen gehörnten Totenschädels feiern dürfen und müssen! Am 10. August wird sich dann in der TonHalle zeigen, ob Glenn zum alten Eisen gehört oder mit den mittlerweile ebenfalls angegrauten Kollegen à la Alice Cooper noch ein Weilchen zu Recht vor den Höllentüren die Matte schwingen darf. Danzig sind zurück und wir mehr als gespannt!


Live: Danzig > Homepage // 10. August 2018 // TonHalle // Einlass: 19 Uhr  // VVK 50,90 EUR zzgl. Gebühren