Foto: Luca Vasi

30. März
Das Blühende Leben

//

Im März gibt’s was Neues auf die Ohren: Das Blühende Leben geht bald auf Deutschland-Tour und macht einen Stopp im Substanz. Die drei Mannheimer überzeugen schon seit 2020 mit konsequent starken Singles und haben neulich im Adventskalender schon direkt die Nächste angeteasert.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Wir haben uns mit ihrem Sänger Jonathan getroffen und bequatscht, was bei den Dreien so los ist und auf was wir uns freuen dürfen. Das Interview lest ihr hier:

Hi Jonathan, freut mich! Wie geht es der Band so aktuell? Wartet ihr schon ungeduldig auf den Tourstart?

Jonathan: Hi, ebenso. Oh, der Band geht es gut. Die Tourvorbereitungen laufen und auch sonst passiert viel. Aktuell laden wir jeden Tag ein Video als Adventskalender hoch, und morgen zum Beispiel drehen wir das Musikvideo zu unserer nächsten Single – also viel Arbeit gerade. Und auf die Tour freuen wir uns natürlich total.

Die neue Single, die du ansprichst, ist bestimmt „Verloren„, das ihr als Sneak Peek in Eurem Adventskalender rausgehauen habt. Kannst du da schon verraten, wann die released wird?

Jonathan: Ja, genau! Wann genau wissen wir noch nicht, wahrscheinlich Anfang 2025, aber sicher vor der Tour noch. Live werden wir sie auf jeden Fall spielen.

Sehr sehr cool, er reiht sich auf jeden Fall gut ein in Eure anderen Singles. Euer Bandname klingt ja nach einem ganzen Blumenstrauß und könnte erst mal alles heißen. Was würdest du denn sagen, macht „Das blühende Leben“ aus?

Jonathan: Erst mal klingt es vielleicht ein bisschen paradox, weil der Name so schön ist. Wenn man sich dann ein bisschen mit den Songs auseinandersetzt, merkt man dass es viel um dunklere Seiten geht. Es ist dieser Kontrast, den das so ein bisschen ausmacht.
Es ist eben nicht nur alles blühend, sondern das Leben hat auch andere Seiten. Mir gefällt es, dass wir so einen positiven Namen haben. Aber wenn wir jetzt Schlager machen würden, könnte der Name halt auch passen.

Stimmt. Aber da wäre es wahrscheinlich ein bisschen kitschig. Euer Genre ist der „Indie-Rock“ – so habt ihr ja die Genre-Einteilung mal passend abgekürzt. Wie würdest du den euren musikalischen Stil genauer beschreiben? Was macht einen „Das blühende Leben“-Song aus?

Jonathan: Was unsere Songs eigentlich ausmacht, sind am Ende des Tages die ehrlichen Geschichten, die so passieren und von denen wir erzählen.
Der Sound ist so ein klassisches Rockband-Ding aus Gitarre, Schlagzeug und Bass. Und was da rauskommt, wenn im Proberaum ein Song entsteht, ist meistens erstmal ein bisschen rougher.
Aktuell schreiben wir viel zu dritt zusammen im Proberaum. Unser Drummer Josh hat zum Beispiel mehr Bock auf Post-Rock oder grungy Sachen und unser Gitarrist Tim packt aktuell eher weite Riffs aus. So kommen gerade all unsere Einflüsse an Musik zusammen, teilweise sehr verschieden, aber immer auf dem „Band-Spektrum“ würde ich sagen.

Klingt so als würdet Ihr Euch gut ergänzen. Wie habt ihr euch denn als Band überhaupt am Anfang gefunden?

Jonathan: Ich hab Tim auf der Musikschule hier in Mannheim kennengelernt, auf der wir unterrichtet haben. Ich hatte damals noch ein anderes Solo-Projekt „Indie-Boy“ und wollte aber unbedingt wieder eine Band haben.
Tim hatte auch schon über Jahre hinweg in Bands gespielt und war auch am Start für ein neues Projekt. Er meinte „Ich kenne noch so einen Schlagzeuger, der auch so Musik mag“ und so kam Josh dazu und wir waren komplett.
Josh spielt noch in einer anderen Band, Sperling, was erst noch ein bisschen schwierig war, weil die auch sehr viel unterwegs sind. Aber mittlerweile funktioniert es echt prima – wir teilen uns sogar den Proberaum.

Und dieses neue Projekt war auch für dich der Switch von Englisch zu Deutsch im Songwriting?

Jonathan: Ja, ich habe an der Popakademie in Mannheim Songwriting und E-Bass studiert und dort – mit dem Gedanken an das Profimusiker-Ding – eigentlich nur auf Englisch geschrieben.
Auch die ersten Songs mit den beiden waren noch auf Englisch. Irgendwann hat mich dann aber das Schreiben bzw. der Prozess dahinter ein bisschen genervt, weil ich einfach nicht den Wortschatz hab.
Ich hab dann beim Rumjammen angefangen auf Deutsch erst den Frust rauszubrüllen und dann kam ich immer mehr ins Deutsche singen. In der ersten Phase sind dann so Songs wie Picasso oder Halleluja entstanden, die einfach so ein bisschen eine „fickt euch“ Message haben.
Die ersten vier, fünf Songs, die eigentlich eher als Demo gedacht waren, haben uns dann schon so gefallen, dass wir  sie einfach so als Liebe Du Arsch EP hochgeladen haben.
Danach kamen dann die ersten Auftritte, wir haben Produzenten kennengelernt und eine Bookingagentur kam.. so ging es dann los. Durch den Sprachen-Switch fühlte es sich alles echter und authentischer an, ich konnte viel einfacher erzählen und zusammen mit der Mucke hat es Klick gemacht.

Du meintest du hast beim Texten angefangen mit Dingen, die dich frustriert haben. Welche Themen beschäftigen dich, wenn du Texte schreibst?

Jonathan: Das ist ganz tagesformabhängig. Oft geht es erstmal ums Instrumental, oder um die Klangwelt an sich, die ich da so erschaffe. Und dann kommt manchmal so eine Idee.
Ich versuche da möglichst wenig verkopft ranzugehen und singe drauf los. Das bedeutet, ich singe einfach meine Gedanken. Vielleicht bin ich gerade super gut drauf, weil ich einen richtig tollen Abend hatte und singe darüber.
Oder irgendwas tut gerade weh, dann singe eben darüber. Es geht immer um Dinge, die gerade so in meinem Leben passieren. Mal geht es ein bisschen um Liebe, mal ist es eher der Politik-Mittelfinger.

Der Kontrast, den wir schon beim Bandnamen hatten, ist mir auch bei einigen Songs aufgefallen. Der Blickwinkel des Erzählers ist da teils eher weniger selbstbewusst und gleichzeitig kommen die Songs mit ordentlich Wumms daher. Wahrscheinlich sind genau diese Songs auch eine gute Verarbeitung von solchen Gefühlen?

Jonathan: Auf jeden Fall. Manche Leute gehen da in irgendein Training oder machen Yoga – ich setze mich halt in so Situationen ans Klavier. Das war bei mir schon immer so. Wenn ich ein sehr großes Gefühl in mir habe, dann ist das immer so mein Weg.
Da ist die Musik einfach mein Ventil, auch wenn das sicher viele Künstler so sagen.

Gefühlt fängt auch fast jeder Song direkt mit dem Gesang an. Es vergeht kaum kein Takt und du singst los. Ist das Absicht? Würde auf jeden Fall auch dazu passen die Dinge rauslassen zu müssen.

Jonathan: Nee, nee, das stimmt irgendwie aber Absicht ist das nicht. Aber es gibt auch schon Intros, es ist auch schön erst mal in die Soundwelten einzutauchen, bevor der Gesang kommt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Wie geht es denn bei Euch weiter? Die neue Single hast du schon angesprochen. Dürfen Eure Fans denn 2025 auf ein erstes Album hoffen?

Jonathan: Das wünschen wir uns selbst sehr, aber es ist eher ein finanzielles Thema. Wir würden die Songs gerne zusammenfassen und auf eine LP pressen, aber wann wir das umsetzen können, steht noch so ein bisschen in den Sternen.

Und was erwartet die Fans und Zuschauer auf Eurer Headliner-Tour?

Jonathan: Sehr tolle Support-Acts, den ein oder anderen neuen Song, … wobei es mich auch freut, dass diesmal die meisten Songs, die wir live spielen schon veröffentlicht sind. Das war bei unserer ersten Tour ganz anders. Auch den Merch haben wir nochmal mal richtig aufgelevelt, es gibt Shirts und Ohrringe. Aber am Ende wollen wir einfach, dass die Leute ein geiles Konzert mit uns erleben. Und wir sind noch mal viel besser geworden, durch die ganzen Live-Gigs – einfach alles noch mal ein Ticken professioneller. Und auch die Lichtshow wird stimmen, das ist auch ein großes Anliegen von uns.

Ja, ich hab Euch 2023 als Support von Jupiter Jones in München und da habt ihr schon eine mega Show abgeliefert, also dürfen wir uns sicher auf die Gigs freuen. Zum Abschluss noch eine persönliche Frage. Was erhoffst du dir in 2025 für die Band und dich?

Jonathan: Ich wünsch mir, dass wir ein richtig geiles Album machen, viele tolle neue Songs schreiben, ein paar gute Festivalslots machen können. Einfach, dass wir als Band immer weiter wachsen. Kreativ, künstlerisch, showmäßig. Das erhoffe ich mir für 2025.

Sehr cool. Dann sind wir gespannt auf das was kommt und ich wünsch Euch viel Erfolg dafür! Vielen Dank für das Gespräch. Wir sehen uns im März im Substanz!

Jonathan: Schön, freut mich. Danke dir auch!


Das Blühende Leben > Homepage // 30.03.2025 // Substanz // Einlass 18.30 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr // Tickets 23,70 Euro inkl. Gebühren