Dieser Sommer wird ein Guter! Desolat aus Wien bringen pünktlich zu den heißen Tagen ihr zweites Album Get Sick And Let Me Watch You Die an den Start. Seit 2018 macht das Trio unter dem Banner Desolat Musik. Bislang wurden zwei EPs und einen LP auf dem Hauseigenen Label Bloodsheet666 veröffentlicht.
Mit der neuen Scheibe konnte man eine Zusammenarbeit mit dem renommierten US Noise Rock Label Reptilian Records an Land ziehen. Damit rücken Alfred, Klaus und Mentl noch ein Stückchen näher an den Kreis von Bands, von denen sie sich beeinflusst fühlen. Ein wenig geschäftliches Interesse steckt aber auch dahinter: „von Reptilian erwarten wir uns, dass wir ein Publikum in den USA erreichen und hoffentlich früher oder später dort auch touren können. So auf alle Fälle mal der Plan“.
Die Songs und die Produktion von Get Sick And Let Me Watch You Die bringt das Gemisch aus Noise Rock, Hardcore, Sludge, Death Metal und Crust auf die nächste Stufe des ausdifferenzierten Lärms. Auf der einen Seite reduzieren, kürzen und straffen sie die Songs und Arrangements um alles Überflüssige wie Gitarren-Soli oder sonstigem Kompositons-SchnickSchnack, welcher die Gewalt der Riffs und Rhythmik durchkreuzen könnte. Auf der anderen Seite sorgen kleine Feinheiten wie die Slideguitar im Opener Doomsday Clock oder das verstörende Saxophon beim Track Great White Northern Shitlicker für Aufmerksamkeit und leichte Grauschleier in der ansonsten tieffinsteren Klangwelt von Desolat. Auch ist eine leichte Verschiebung in der Gesangsperformance, weg von Death Metal Growls und hin zu mehr Hardcore Gebrüll, zu erkennen. So sieht es auch Gitarrist und Sänger Alfred: „Die neuen Songs sind hauptsächlich beim gemeinsamen Jammen entstanden und haben viel weniger kompositorische oder songwriterische Anteile. Meist ging es mit einem Beat oder ein paar Basstönen los und Gitarre fand sich dazu. Alles ist soundorientierter und der Gesangsantiel wurde zurückgeschraubt. Darum sind die Stücke viel simpler, repetitiver, hypnotischer, teilweise fühlt es sich richtiggehend skelettiert an. Zudem ist der Death Metal Anteil in unserem Sound fast gänzlich verschwunden. Bis auf die Boss HM-2 Verzerrung der Gitarre“.
Die Österreicher haben im Studio die Hände artig zur Faust gefaltet, sich vom bewährten Duo Rainer Spänle und Dan Swanö ein exzellentes Soundgewandt verpassen lassen und kommen nun mit viel Wucht und Wut auf die Hörerschaft zugerollt. Von Fans und für Fans von Unsane, Neurosis, Bolt Thrower, Helmet, Discharge, Iron Monkey. Mit „The world is shit, people are shit, you are shit, I am shit, let’s burn it all to the ground” fasst die Band die Stimmung der Scheibe kompakt zusammen. Get Sick And Let Me Watch You Die sollte der Soundtrack auch deines kaputten Sommers werden!
Und wie immer ist die Anschaffung der Langspielplatte dem Download vorzuziehen. Das auf 500 Stück limitierte Vinyl kann direkt beim Erzeuger bestellt werden oder ihr schaut direkt in Wien vorbei. Musikversorgung Steiner in der Westbahnstraße hat die Scheibe für euch im Sortiment.
Zum Abschluss hat Alfred noch einen freundlichen Hinweise an die hiesigen Konzertveranstalter*innen: „München würden wir jederzeit gerne spielen, ist ja auch nur ein Katzensprung von Wien, da kann man leicht auch einen one-off machen. Wir haben halt keine*n Booker*in und machen alles selbst, da wäre es uns am liebsten, jemand liest das hier und meldet sich bei uns!“
Desolat – Get Sick And Let Me Watch You Die // Reptilian Records / Sounds of Subterrania // VÖ: 14.06.2024 // > Homepage