Vier Jahre liegt die letzte Veröffentlichung Thinking Clear mittlerweile zurück, und die Fans lechzen nach Neuem Input von dem Mann, der Straßenmusik so cool aussehen lässt wie kaum jemand anderes. Seit dem 31.01. ist das neue Album von Benjamin Stanford aka. Dub FX da.
Benjamin ist eine echte One-Man-Show. Er kombiniert HipHop, Reggae und Dub mit Singer-Songwriter-Elementen und holt alles aus seiner Loopstation raus, um einen wahrlich einzigartigen Sound zu kreieren. Er singt, produziert, rapt, mischt und unterhält sein Publikum mit einer Leichtigkeit, die die Kondition und Ausdauer anderer alt aussehen lässt. Benjamin macht gute Laune, auch wenn die Texte durchaus mal ernster Natur sein können.
The system is a mess
I feel it in my chest
my people suicidal
yes they getting so depressed
Das alles zu lässigem Sound mit Bläsersätzen und sommerlichen Vibes. Dub FX singt sozialkritisch und trotzdem positiv, voller Liebe, Kraft und guter Gedanken. Es ist nicht das Betrauern des Status Quo, sondern vielmehr das Bejubeln der Tatsache, dass man diesen durchbrechen kann. Nicht alles ist schlecht, aber wir können es besser machen. Nicht alles ist gut, aber Dankbarkeit ist trotzdem nie verkehrt.
Fat Freddy’s Drop, Tash Sultana, Xavier Rudd, John Butler – das Angebot an hochkarätiger, erdiger Musik aus der australisch-neuseeländischen Ecke ist groß. Und der fame reicht meist so weit, dass die Künstler gerne und oft bis ans andere Ende der Welt reisen, um dort zu spielen. Und obwohl Benjamin auch in unseren Gefilden mittelgroße Hallen füllt, vermarktet er sich selbst nach wie vor auf eigene Faust. Kein großes Label hat er an sich rangelassen, veröffentlicht all seine Alben in Eigenregie als Self-Release oder über Convoy Unltd., ein Label das er mit CAde und Flower Fairy (einst seine Verlobte) gegründet hat, um unabhängig seine eigene Musik und die von Freunden zu verbreiten.
Über seine Bandcamp-Seite beispielsweise besteht aktuell die einzige Möglichkeit, das kommende Album in limitierter Edition vorzubestellen. Alles selfmade, alles am Boden geblieben. Alles back to the roots – und auch deswegen vielleicht der schlichte und bedeutungsschwangere Titel des neuen Werkes: Roots.
Tickets sichern ist ein guter Rat, und statt eure Freunde billig in den April zu schicken, schickt sie lieber auf ein gutes, sehr gutes Konzert.
Dub FX > Homepage // 01.04.20 // Backstage Werk // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // Tickets ab 25 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten VVK-Stellen