VERLOSUNG! Gewinnt eine DVD des Knastdramas.
Raub, gefährliche Körperverletzung, Drogenhandel – nein, große Stützen der Gesellschaft sind Brad Lunders (P.J. Boudousqué) und die anderen Bewohner von „Coldwater“ sicher nicht. Aber das kann sich ja noch ändern, denn mit Härte und Disziplin sollen die jugendlichen Straftäter wieder auf den rechten Weg gebracht werden. Und dafür ist Colonel Reichert (James C. Burns) dann auch so ziemlich jedes Mittel recht, von direkter Gewalt bis zu Schlaf- und Wasserentzug. Doch je härter die Maßnahmen im Bootcamp werden, je grausamer die Wärter ihre Aufgabe erfüllen, umso stärker wird auch die Wut der Insassen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die sich dann gewaltsam entlädt.
Was nicht passt, wird passend gemacht. Gerade in den USA ist man oft und gerne der Ansicht, dass ein abweichendes Verhalten durch Einfluss von Außen begradigt werden muss – sei es durch Therapeuten, Medikamente oder eine starke Hand. Und so ist es in „Coldwater“ gerade aus europäischer oft schockierend, mit welchen Mechanismen auf die schiefe Bahn geratene Jugendliche zurück in die Gesellschaft gebracht werden sollen.
[display_video youtube=T2BVWoDYVUg]
Und doch, wenn es nach Regisseur und Ko-Autor Vincent Grashaw geht, ist sein Film viel näher dran an der Realität, als wir es wahrhaben möchten. Immer wieder soll es in den privaten Besserungsanstalten der USA zu Todesfällen kommen, so zumindest wird uns im Abspann verraten. Auch wenn die Handlung für sich genommen fiktiv ist, bezieht sie doch aus ihrem Hinweis auf tatsächliche Ereignisse eine gehörige Schlagkraft. Dabei ist das Gezeigte nicht einmal besonders neu, sämtliche Diziplinierungsmaßnahmen haben wir bereits in anderen Streifen über Bootcamps, Militärtrainingslager oder auch Knastdramen gesehen. Effektiv sind sie sicher, sowohl bei den Insassen als auch beim Zuschauer, aber doch auch zu beliebig, um „Coldwater“ von den vielen thematisch ähnlichen Filmen abzuheben.
Interessanter als die Frage nach den Erlebnissen ist daher die, was sie aus den Jugendlichen machen. Exemplarisch wird das an Brad gezeigt, der sich anfangs gegen die brutale Willkür auflehnt und die Mitgefangenen verabscheut, die gemeinsame Sache mit den Wärtern machen. Doch nach mehreren vergeblichen Versuchen ist auch sein (Wider-)Wille gebrochen, er ist nun selbst einer der Aufpasser geworden. So wie bei ihm rekrutieren sich viele der Campoberen aus aktuellen oder ehemaligen Opfern, die Gewalt, die sie früher selbst erfahren haben, üben sie nun selbst aus oder nehmen sie zumindest billigend in Kauf. Die Spirale dreht sich in dieser Mischung aus Drama und Thriller also mitunter weiter und aus dem als Jugendlicher eingeschlagenen Weg gibt es kein Entrinnen – auf welcher Seite des „Gesetzes“ man dann auch steht.
Fazit: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt? Zumindest bei „Coldwater – Nur das Überleben zählt“ ist das so, wo straffällige Jugendliche den Weg zurück in die Gesellschaft finden sollen und dafür schockierenden Strafmaßnahmen ausgesetzt werden.
Wertung: 6 von 10
Eine DVD des Films könnt ihr anlässlich des Verkaufsstarts bei uns gewinnen. Schickt uns dafür eine E-Mail mit Name, Anschrift und Betreff „Coldwater“ an willhaben@curt.de und verratet uns, was ihr davon haltet, wenn Gefängnisse oder Besserungscamps in privater Hand sind.
Regie: Vincent Grashaw; Darsteller: P.J. Boudousqué, James C. Burns, Chris Petrovski, Octavius J. Johnson; VÖ: 26. August 2014