The Returned Serienspecial curt München

Auf DVD/Blu-ray: Serienspecial

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Das Jahr neigt sich dem Ende zu, sowohl im Kino als auch in der Videothek werden die Neuerscheinungen deutlich spärlicher – unpraktisch, denn gerade jetzt haben viele endlich mal wieder Zeit, zumal das Wetter nicht dazu einlädt, das Haus zu verlassen. Aus diesem Grund stellen wir euch dieses Mal fünf verschiedene Serien vor, die gerade neu in den Handel kamen. Einige sind lustig, andere spannend oder sogar traurig, jede für sich aber ein willkommener Anlass, die Vorhänge zuzuziehen, die Beine hochzulegen und ein paar Stunden ab- und einzuschalten.

„The Returned“ 
Was, wenn plötzlich die Toten wieder vor dir stehen? In einem kleinen französischen Dorf in den Bergen wird das zur Realität. Anders als bei der umfangreichen Zombiekonkurrenz sind die Untaten hier jedoch keine sabbernden, gehirnfressenden Monster, sondern sind genau so wie an dem Tag, an dem sie starben – nur dass sie keine Erinnerung mehr an ihren Tod haben. Richtiger Horror ist „The Returned“ daher nicht, spannend aber unbedingt, schließlich will man die Hintergründe wissen. Die erfährt man aber nur zum Teil, vieles bleibt am Ende der ersten Staffel unerklärt. Doch trotz dieses Frustes und dem sehr langsamen Tempo gehört die französische Mysteryserie zum Besten, was wir in den letzten Jahren im deutschen Fernsehen gesehen haben. Neben der fesselnden Geschichte und der brillanten Atmosphäre überzeugt „The Returned“ mit vielen traurigen Momenten, denn sie verbindet die ungewöhnliche Ausgangssituation mit menschlichen Dramen um Tod und Trauer, wie wir damit umgehen, Menschen verloren zu haben. Und auch mit der allgemeine Fragen: Wie integriere ich jemanden in die Gesellschaft, dessen Existenz für uns unverständlich bleibt?

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Wertung: 8 von 10


Regie: Fabrice Gobert, Frédéric Mermoud // Darsteller: Yara Pilartz, Anne Consigny, Jenna Thiam, Frédéric Pierrot // VÖ: 4. Dezember 2014 (Staffel 1)


„Da Vinci’s Demons“
Staffel 2 der Abenteuerserie rund um das Leben des Universalgenies Leonardo da Vinci ist da und schließt nahtlos an die erste an. So nahtlos, dass Einsteiger besser erst einmal die Debütfolgen sehen sollten. Der Rest weiß, was ihn erwartet: Noch immer stehen Florenz, die Stadt der Künstler und Händler, und das vom Papst angeführt Rom im Dauerkrieg, noch immer sucht Da Vinci das sagenumwobene Buch der Blätter, das antikes Wissen enthalten soll. Der Humor ist dieses Mal etwas weniger ausgeprägt, dafür stieg der Abenteueranteil noch mal an. Gnadenlos übertrieben ist das Ergebnis nach wie vor, was aber Teil des Spaßes ist: Man will einfach wissen, welche absurden Einfälle die Drehbuchautoren wohl als nächstes Mal haben werden. Die sind bei Staffel 2 sogar noch zahlreicher, zeitweilig verliert sich „Da Vinci’s Demons“ in fünf verschiedenen Handlungssträngen. Manchmal kommt die Serie deshalb nicht so recht vom Fleck, dafür entschädigen opulente, teils exotische Kulissen und die bewährte Mischung aus Sex und Gewalt.

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Wertung: 7 von 10


Regie: Verschiedene // Darsteller: Tom Riley, Laura Haddock, Blake Ritson, Elliot Cowan, Lara Pulver, James Faulkner // VÖ: 13. November 2014 (Staffel 2)


„Space Dandy“
Space Dandy, ein selbstverliebter Pofetischist, jagt durch die Galaxis auf der Suche nach unbekannten Aliens oder hübschen Frauen. Begleitet wird er dabei von seinem technisch veralteten Roboter QT und dem katzenähnlichen Meow vom fernen Stern Beteigeuze. Sollten sie bei ihren Reisen tatsächlich eine neuartige Rasse entdecken, winkt dafür viel Geld. Klappen tut das jedoch fast nie. Aber genau darum geht es eben auch, von einer ernsthaften Space Opera ist die Zeichentrickserie Lichtjahre entfernt, hier ist von der ersten Minute an Nonsens angesagt. Da Folge für sich steht, durften die Drehbuchautoren in zwanzig Minuten packen, was auch immer ihnen einfällt. Nach dem Motto „je verrückter, desto besser“ folgen wir so der Crew auf ihrer Suche nach einer außerirdisch guten Ramen-Suppe oder erleben eine etwas andere Zombieepidemie. An einigen Stellen ist das etwas bemüht albern oder lüstern, insgesamt ist die Serie aber unterhaltsam. Und auch bei der Optik kann man nicht meckern. Sehr clean gehalten, gefällt sie durch ihre flüssigen Animationen, die schicken Computereffekte und natürlich die vielen grotesken Monster, denen wir unterwegs begegnen.

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Regie: Verschiedene // VÖ: 28. November 2014 (Volume 4)


„Hannibal“

Treue Besucher unserer Seite haben vor einem Jahr bereits erfahren, dass wir euch die Serie um den gebildeten Kannibalen Hannibal Lecter und den FBI-Profiler Will Graham sehr ans Herz legen. Vorkenntnisse sind dringend angeraten, denn die jüngst erschienene zweite Staffel schließt direkt an die erste an. Im Vergleich sind die neuen 13 Folgen minimal schwächer, denn die bizarren Fälle wurden reduziert. Stattdessen steht die Frage im Raum: Werden die anderen Hannibals Missetaten erkennen? Wird der unschuldig angeklagte Will die Wahrheit aufdecken können? Das ist weniger spannend, da vorhersehbar. Doch zum Ende hin wird das Tempo aufgedreht, die hypnotische Inszenierung zieht einen auch dieses Mal in ihren Bann. Und spätestens beim furiosen Finale, wenn sich die Ereignisse überschlagen, starrt man gebannt auf den Fernseher, denn „Hannibal“ lässt es völlig offen, wie Staffel 3 weitergehen wird. Klar ist zu dem Zeitpunkt, dass wir auch diese herbeisehnen werden.

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Wertung: 8 von 10


Regie: Verschiedene // Darsteller: Hugh Dancy, Mads Mikkelsen, Caroline Dhavernas, Laurence Fishburne // VÖ: 4. Dezember 2014 (Staffel 2)