Gehört: Blockboy – Heartbox EP

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Blockboy – unter diesem Namen macht ein junger Münchner elektronische Musik unter Einfluss unterschiedlichster Genres. Er steht dabei an Turntable, Synthesizer und Launchpad, produziert und spielt Instrumente zu Hause selber ein, holt sich gesangliche Verstärkung zu dem ein oder anderen Track – und hat dabei einfach nur eine Menge Spaß.

Seit 2010, nach erfolgreichen Jahren mit der von ihm und seinem Bruder ins Leben gerufenen Hip-Hop-/Reggae-Band „Octopussies“, widmet sich Blockboy wieder verstärkt der eigenen elektronischeren Musik. Das bisherige Ergebnis: die „Heartbox EP“.

Der Titel „Heartbox“?
Blockboy: „Ganz einfach: Es ist ein Stückchen meines Herzens!“

Mit neun Tracks, die musikalisch zwar irgendwie zueinander gehören, jeder einzelne aber doch auf seine Art und Weise eigenständig ist und auf eine auditive Reise mitnimmt, bringt Blockboy den ersten Teil einer geplanten Trilogie auf Vinyl.
Blockboy: „Geplant sind zwei weitere Vinyl-EPs, da ich noch massig angefangene Tracks in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen rumliegen hab – auf die werde ich mich schon bald stürzen! Aber jetzt gönne ich mir erstmal eine Kreativphase, einfach mal wieder ganz frei, ohne Strukturen und Termine. Nur Sound machen – nicht mischen, arrangieren, schreiben – einfach nur basteln …“

Teil eins mag stellenweise an Morcheeba erinnern oder an Airs großartiges „All I need“. Eine Platte, die mehr zum Entspannen und Zuhören als zum Lostanzen einlädt. Nicht verkehrt in Zeiten, in denen alle immer nur mehr wollen und in denen mehr gleich fetter gleich besser zu sein scheint.

So sagt Blockboy über die Entwicklung des für ihn sehr prägenden Hip-Hops: „Ich denke, dass Hip-Hop implodiert ist. Hip-Hop hat sich totgepimpt, zumindest der populäre Hip-Hop. ,Unser nächstes Album wird noch fetter!’ – der Standardsatz jeder Hip-Hop-Crew auf diesem Planeten. Und irgendwann ist da Schluss! Wenn ganze Orchestersätze sich mit dem Synthi-Brett um den ersten Platz im Arrange prügeln und am Ende doch von der Rap-Strophe erstickt werden … wenn alles schon mal da war, bis an die äußersten Genregrenzen … dann kann man sagen, dass ein Genre sich gefunden hat. Hip-Hop ist nicht tot, Hip-Hop ist einfach fertig. Jetzt sollte man diese Stilrichtung nehmen, wie sie ist, und sie selbst wieder interpretieren!“

Diesen Grundsatz nimmt sich Blockboy zu Herzen und bastelt eine bunte Platte mit Elementen aus Dubstep, Hip-Hop, Ambient und Funk zusammen. Er scratcht, er sampelt, er featured Teile alter Märchenplatten, lässt singen und spielt ein.

Geht es musikalisch an einer Stelle nicht weiter, widmet sich Blockboy seiner zweiten Leidenschaft, der Streetart. Wenn auch in ihrer Hauptfunktion als Ausgleich und Ablenkung zur Musik, lässt sich Streetart doch doch auch optimal mit seiner Musik verbinden, wie hier im Musikvideo zu Track zwei auf der Platte, „Survive“ >>>

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Blockboy: „Ja, das ist meine zweite große Leidenschaft. Ich bin ständig am skizzieren. Es ist immer eine zeitliche Frage, neben Beruf und Musik die Zeit dafür zu finden. Aber ich werde das immer weitermachen!“

Veröffentlicht wurde die Heartbox EP unter dem Label Hot Corner Records, deren Compilation Yummy!Yummy! auch schon curts Platte des Monats war und auf der Blockboy bereits musikalisch vertreten war.
Über HCR sagt Blockboy: „Hot Corner Records ist superwichtig! Ohne John Pussners Beistand wäre mein Kopfpony schon oft im Treibsand des zwanglosen Perfektionismus versunken. Eine zweite Meinung, der man vertrauen kann, ist sehr wichtig!“

Jedem Freund elektronischer Musik ist die Heartbox EP nur wärmstens zu empfehlen: Nicht weil sie monsterfett ist, sondern weil sie einfach in sich gut ist, durchdacht, nicht monoton, aber ein rundes Ganzes darstellt. Zum Runterkommen auf dem Sofa oder in gemütlicher Atmosphäre unter Freunden. Schnellsein lohnt sich, die Vinyl-Auflage ist auf 300 Exemplare begrenzt!

Über zukünftige Pläne verrät Blockboy, der seine Brötchen dann doch noch als Kommunikationsdesigner verdient: „Ich liebe es, dass die Musik mein Ausgleich zum Berufsleben ist. Abends ein Bierchen aufmachen und in den Weiten der Klangkunst versinken, so soll es in erster Linie auch bleiben. Aber mal sehen, ob sich noch weitere Türen öffnen werden …“

curt wünscht nur das Beste und sagt euch: Kauft das Ding!

Hier geht’s zum >>> Interview mit Blockboy!

BLOCKBOY2

Für alle weiteren Infos, Termine, Sonstiges:
www.blockboy.de
www.facebook.com/blockboymunich

Heartbox EP:
Released: 08.06.2012
Label: Hot Corner Records

TEXT: Nurin Khalil