Get Well Soon Rezension curt München

Gehört: Get Well Soon

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Konstantin Gropper, der hinter Get Well Soon steckt, scheint ein wahrer Workaholic zu sein. Nach dem 2012er-Album „The Scarlet Beast O’Seven Heads“ und der Produktion des Casper-Albums „Hinterland“ 2013 bringt er nun, jeweils mit einer Woche Abstand, nicht ein, nicht zwei, sondern gleich drei neue EPs heraus. Zu keiner Jahreszeit würden die Songs besser passen als in den trüben, nasskalten Herbst.

Get Well Soon The Lufthansa Heist Rezension curt München

EP Nummer eins, die am 7. November erscheint, trägt den Namen „The Lufthansa Heist“. Konstatin Gropper verschlägt es, geplagt von einer Mischung aus zweiter Pubertät und verfrühter Midlife-Crisis, zurück zu seinen musikalischen Anfängen: Damals griff er im Teenie-Alter zur Gitarre, die auch das dominierende Instrument der EP darstellt. Für Get Well Soon-Verhältnisse wirken die Stücke beinahe überschwänglich. Den verspulten Songtiteln, bereits bekannt von den drei bisher erschienen Alben, hält Gropper mit „The Pope Washed My Feet In Prison“ und „Sci-Fi Gulag“ die Treue.

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Die zweite EP (Veröffentlichung 14. November), „Henry – The Infinite Desire Of Heinrich Zeppelin Alfred Von Nullmeyer“, ist eine Hommage an Autor Arnold Stadler und dessen Roman „Der Tod und ich, wir zwei“. Hier zeigt sich Gropper künstlerisch versierter und düsterer.

Henry Get Well Soon Rezension curt München

„Greatest Hits“, die dritte EP und krönender Abschluss, erscheint am 21. November. Darauf zu hören: Covers, unter anderem „Always The Sun“ von The Stranglers, George Michaels „Carless Whisperer“ und „Rocket Man“ von Elton John. Den Songs drückt Gropper seinen Stempel auf, ohne ihnen ihre Eigenständigkeit zu berauben. Verblüffend gut harmoniert seine tiefe Stimme mit den doch teils cheesy Pop-Songs. Ein Lächeln auf den Lippen ist beim Hören dieser Stücke kaum zu unterdrücken.

Get Well Soon Greatest Hits Rezension curt München

Get Well Soon tobt sich aus: mal mit gitarrenlastigen Ohrwürmern, sphärischen Instrumentalteilen und zutiefst melancholischen Stücken – alles gekrönt mit einem Hauch Humor und Exzentrik. Manchmal aber verirrt sich Gropper zu sehr in den bombastischen Soundgebilden seiner Stücke, gerade „Henry“ schwächelt. Dennoch, die drei EPs zeigen das eindrucksvolle Portfolio eines Musikers, der sich nicht immer in die Grenzen der Genres Indie und Folk einzwängen lassen will.


Get Well Soon // 28. Januar // 20 Uhr // Freiheiz // VVK 22 Euro zzgl. Gebühren // AK 27 Euro