Gangsters, Guns & Zombies DVD

Halloween-Special Teil 4:
die Komischen

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Bei all dem Blut, Nervenkitzel und Unheimlichen, das wir euch die letzten drei Tage präsentiert haben, darf man eines nicht vergessen: Horror kann auch verdammt lustig sein! Aus diesem Grund präsentieren wir euch zum Abschluss unseres Halloweenspecials drei Filme, die man besser nicht allzu ernst nehmen sollte – denn das tun die auch nicht.

„Gangsters, Guns & Zombies“
Kein Horrorspecial wäre komplett ohne unser aller Lieblingsmonster: der Zombie! Über Jahre und die unterschiedlichsten Genres hinweg war er ein so treuer Begleiter, dass er fast zu einem Familienmitglied geworden ist. Auch „Gangsters, Guns & Zombies“ widmet sich den kuscheligen Untoten mit dem strengen Geruch und wählt dafür den inzwischen so populären humoristischen Zugang. Wobei, eigentlich ist Tony, Q und dem Rest der Bande nicht so wirklich zu lachen zumute. Das Geld vom Banküberfall haben sie, ja, und die Polizei ist seit der Zombieinvasion mit anderen Dingen beschäftigt, als Gangster zu jagen. Insofern dürfte ihnen auch niemand die Beute noch abnehmen. Dafür haben sie den schwer verletzten Danny an der Backe und der Weg zum Versteck führt durch Massen von Untoten. Doch wozu hat der Verbrecher von Welt ein ganzes Arsenal an Knarren dabei? Und so ballern sie sich durch immer mehr Zombiehorden, in der Hoffnung, irgendwann einmal das sichere Zuhause zu erreichen.

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Die Geschichte im Vordergrund funktioniert, ist jedoch definitiv der weniger unterhaltsame Aspekt des britischen Films. Leute mit Knarren und Zombiehorden? Das hat man schon Dutzende Male gesehen. Umso einfallsreicher ist Regisseur und Co-Autor Matt Mitchell, was den Hintergrund angeht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Während vorne meistens Tony & Co. damit beschäftigt sind, über ihre nicht ganz so hoffnungsvolle Lage zu grübeln, laufen dahinter irgendwelche Zombies durchs Bild, und das teilweise in den skurrilsten Aufmachungen. Gepaart mit regelmäßiger Situationskomik finden Fans von Zombiekomödien also allemal genug Material, um ihre Lachmuskeln in Schuss zu halten. Mit den Genregrößen wie „Shaun of the Dead“ kann „Gangsters, Guns & Zombies“ dennoch nicht ganz mitzuhalten, dafür sind Thema und Stil einfach schon zu oft verwendet worden. Wer aber nicht mit diesem Anspruch an den Film geht, bekommt zumindest einen sympathischen Vertreter präsentiert, bei dem die Filmcrew deutlich sichtbar ihren Spaß hatte.

Regie: Matt Mitchell; Darsteller: Vincent Jerome, Huggy Leaver, Fabrizio Santino, Cassandra Orhan; VÖ: 2. Oktober 2013

„Sickle – Prepare for Hell“

Die Konkurrenz schläft nicht, sie tötet: Wer sich in einer Zeit, in der jeder für seine fünf Minuten Ruhm andere Leute umbringt, einen Namen machen will, braucht da schon ein gutes Alleinstellungsmerkmal. Und am einfachsten geht das in diesem mörderischen Konkurrenzkampf durch die Wahl der Waffen. Was wäre beispielsweise der Horrorklassiker „Texas Chainsaw Massacre“ ohne seine namengebende Kettensäge? Alptraumikone Freddy Krüger ohne seine Klingen an der rechten Hand? Da will auch Slade Sickle, Sheriff von Redstone, nicht hintenanstehen und wählte passend zu seinem Namen zwei Sicheln. Seine neusten Opfer: Travis und dessen kleine Gangsterbande. Verfolgt von der russischen Mafia dürfen sie recht schnell feststellen, warum noch nie einer von Redstone gehört hat: Es kam nie einer wieder lebend heraus.

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Nicht nur angehende Serienmörder, auch Regisseure von Horrorfilmen müssen es irgendwie schaffen, sich von der zahlreichen Konkurrenz abzuheben. Robert Conway versucht das neben der Wahl der Tatwaffen durch stilistische Mittel: Farbfehler, Dreck auf dem Negativ und diverse andere Einfälle vermitteln den Eindruck, man hätte eine alte Videokassette vor sich. Das hat durchaus Witz, auch der Running Gag, dass in den Hotelzimmern immer der gleiche Horrorfilm im Fernsehen läuft, sorgt für Schmunzeln. Doch vom Rest kann man das weniger behaupten. Das Problem ist, dass einfach alles zu berechnet und vorhersehbar ist. Natürlich ist niemand in der Lage, es mit dem korpulenten, trägen Sheriff aufzunehmen. Spannend ist „Sickle – Prepare for Hell“ dadurch zu keiner Zeit und auch die Witze reichen nicht aus, um den Zuschauer die ganze Zeit zu fesseln. Aber was bringt ein Horrorfilm, der weder spannend noch durchgängig witzig ist? Bleibt nur das Verspritzen von viel Kunstblut. Das findet der geneigte Genrefan hier auch zur Genüge, dazu Szenen, die sich durch einen gesteigerten Ekelfaktor hervortun sollten. So richtig gelingt das aber nicht, da ist so manche Einlage im Dschungelcamp schockierender. Ein Fall für Hardcorefans.

Regie: Robert Conway; Darsteller: Kane Hodder, Dustin Leighton, Tiffany Shepis; VÖ: 18. Oktober 2013

„Supernatural Acitivity“
Kaum ein Genre eignet sich besser für liebevolle Demontagen und Parodien wie der Horrorfilm. Dass die Kombination aus Horror und Komödie aber kein Selbstläufer ist, wird an der „Scary Movie“-Reihe deutlich, die sich spätestens mit dem fünften Teil selbst zu Grabe getragen hat. „Supernatural Activity“ ist dort schon mit dem ersten Versuch gelandet. Dabei sind die Voraussetzungen gar nicht mal so schlecht. Schon der Name zeigt an, wer hier die Zielscheibe des Spotts sein soll: „Paranormal Activity“ und die nicht enden wollende Flut an Nachahmern im Found-Footage-Bereich. Angeführt durch Damon Dealer, zieht ein fünfköpfiges Fernsehteam durchs Land, filmt übernatürliche Phänomene und lässt sich dabei ausgiebig feiern. Als es sie dabei in die texanische Kleinstadt Hicksville verschlägt, wo ein bösartiger Smallfoot sein Unwesen treiben soll, vergeht ihnen aber schnell die Feierlaune.

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Wie bei Parodien so üblich, besteht auch hier der Spaß vor allem darin, das verulkte Ursprungsmaterial wiederzuerkennen. Die Anspielungen sind manchmal ganz lustig, oft aber zu verbraucht. Eigenständiger sind da schon die Spitzen aufs Reality TV, etwa wenn der Kameramann beim Filmen des Teams selbst gefilmt wird. Und auch die Auseinandersetzungen der schrägen Geisterjäger sind hin und wieder für ein Schmunzeln gut. Das größte Manko des Films ist aber, dass man einfach zu wahllos Gag an Gag gereiht hat, ohne selbst eine Geschichte erzählen zu wollen. Das funktioniert in einzelnen Szenen, wenn die Ideen zünden. Aber das ist eben nur manchmal der Fall und gerade zum Schluss geht „Supernatural Activity“ schlicht die Luft aus. Für einen Videoabend mit Freunden und viel Bier mag das dennoch reichen, wenn auch über Blödsinn herzhaft gelacht werden kann.

Regie: Derek Lee Nixon; Darsteller: Andrew Pozza, Liddy Bisanz, Joey Oglesby, Donny Boaz; VÖ: 14. Oktober 2013

Da wir genau wissen, dass unter euch zahlreiche Zombiefans sind, haben wir für unser letztes Gewinnspiel ein besonderes Schmankerl aufgehoben. Schickt uns eine E-Mail mit Namen, Adresse und Stichwort „Gangsters, Guns & Zombies“ an willhaben@curt.de und ihr könnt wahlweise 1 DVD oder BluRay des Films gewinnen.

Unser Gewinnspiel ist beendet, die Filme wurden verschickt!

Text: Oliver Armknecht