29. Mai – 2. Juni
It isn’t happening III @ AEG Nürnberg

Von Avant Noise bis Krautkrock, von Dreampop bis Algorave, Robotermusik, Orgelperformance, Industrial-Jazz – It Isn‘t Happening ist das Festival für Grenzen-Horizonte-sprengende Konzertabende und DJ-Nächte auf AEG in Nürnberg. Drumherum finden Workshops, Diskussionen und Installationen statt. Das Programm ist ausufernd groß und verspricht vor allem eins: den Reiz des Außergewöhnlichen.

Happened es oder happened es nicht? Wenn es It Isn‘t Happening heißt, dann weiß der kundige Clubtänzer, dass da in der Tat was abgeht. Das Festival für zeitgenössische, experimentelle, hochanspruchsvolle und weitestgehend elektronische Musik findet zum dritten Mal statt. Was Grenzen überschreitet und sich avantgardistisch positioniert, hat gute Chancen, auf dem IIH zu landen. In dieser Ausgabe heißt das: Auf AEG zu landen. Konzerte finden in der Kulturwerkstatt statt, eine Installation mit Performance im Heizhaus, Clubprogramm in der exklusiv geöffneten Werkhalle 61. Die Projektklasse DAF (Dynamische Akustische Forschung) bespielt zudem die Galerie der Akademie, die sie zu einem akustischen Erfahrungsraum umgestalten wird.

In Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste findet am 1. Juni zudem ein Algorave statt. Dabei handelt es sich nicht um salat-ähnliche Meeresbewohner, sondern um die nerdigste und zukunftsmäßigste Tanzveranstaltung, die man sich vorstellen kann. Die Musik ist das Produkt eines algorithmischen Codes, der nicht allein von der Komponistin Shelly Knotts sondern in Zusammenarbeit mit dem Publikum programmiert wird. Mitcodieren darf prinzipiell jeder, vor allem aber diejenigen, die zuvor Knotts Workshop besucht haben.

Die Konzerte des Festivals changieren zwischen elektronischen Experiment-Abenteuern und Dreampop-Schwelgereien. Carla dal Forno beispielsweise webt mit Synthie-Loops und Gesang traumartige Sternenstaubsongs. Das London-Berlin-Duo Emptyset produziert industriell kratzend-wabernde Elektrosounds. Und die japanischen Klangavantgardisten von Group A erwecken ein Geschöpf, das seinen Lebensgeist aus so schillernden Quellen wie Avant Noise, Heavy Minimal Wave und theatraler Performance bezieht. Wer die Genrebezeichnungen im Programm liest, erkennt das grenzensprengende Potenzial das Line-Ups. Beim IIH lässt man die alten Hörgewohnheiten gerne hinter sich.

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Auch in Sachen DJs setzen die Veranstalter daher auf die Speerspitzen tanzbarer Hochkultur. Als Beispiel sei nur Phillipp Sollmann genannt, der sich als Efdemin der experimentellen Weiterentwicklung von House- und Techno-Klängen widmet. Lesen bringt in dem Fall natürlich wenig, man muss schon nachhören, um herauszufinden, wie sich das denn alles anhört.


It isn’t happening III > Homepage // 29. Mai bis 2. Juni. AUF AEG, Fürther Str. 244, Nbg. // Komplettticket 43 Euro, 1 Tag Konzerte 28 Euro

Foto: Shelly Knotts – von Antonio Roberts
Text: www,curt.de/nbg