Ausnahmekünstler James Blake kommt nach München. Am 9. Oktober tritt er in der Muffathalle auf und verspricht mit seinem aktuellen Album „Overgrown“ neue Töne.
So verschwommen und diffus wie er sich auf dem Cover seines selbstbetitelten Debütalbums präsentierte, so auch seine Musik: schwer zu beschreiben, fast unmöglich zu kategorisieren. James Blake macht elektronische Musik! Aber es ist eine sehr experimentelle, fast schon minimalistische Herangehensweise: viele abgebrochene, verschachtelte Beats, eine große Portion Melancholie und Schwermut, viel Innehalten und … Stille. Ja, James Blake setzt gerne Zäsuren, bleibt stehen und verweilt.
Bei der Masse kommt das sicherlich nicht an! Oder doch? Sein Erstling jedenfalls bescherte ihm von den Kritikern höchstes Lob und als er mit zarter Falsettstimme Feists „Limit to your love“ coverte, war er dann doch auf der großen Bühne des Musicbiz angekommen. Seit April ist mit „Overgrown“ nun Blakes zweiter Streich auf dem Markt.
Nach dem Erfolg ihres Debüts haben es Künstler ja bekanntlich schwer, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Bleiben sie sich völlig treu, wird ihnen Einfallslosigkeit vorgeworfen, verändern sie sich, ist die Enttäuschung womöglich groß. Dem 24-jährigen Londoner scheint der Drahtseilakt zwischen Alt und Neu gelungen zu sein: Die Kritiker bescheinigen ihm unisono deutlich mehr Reife. „Noch dicker aufgetragen und feiner verstrichen, noch tollkühner komponiert. Noch herzzermörsend trauriger. Noch näher am großen Verschwindibus“, lobte die SZ. laut.de attestiert den neuen Songs – voller Verwunderung – sogar Rhythmus. Kurzweiliger sei er geworden, zugänglicher.
Wer sich live davon überzeugen will, geht am 9. Oktober in die Muffathalle.