Das Bielefelder Label Kapitän Platte, bekannt für kuriose Veröffentlichungen abseits von vierstelligen Klickzahlen bei den Streamingdienstgangstern, legt mit der aktuellen Scheibe von Julius Lind ein weiteres Kleinod in Sachen „ach, komisch, den kenn ich ja garnicht …“ auf die Ladentheken der immer seltener werdenden local records stores.
Kenner*innen der norwegischen Alternative-Szene werden jetzt gelangweilt mit den Schultern zucken. Sind Bands wie Undergrünnen, Ape Club, Soft Ride, Electric Eye, Lumen Drones, The Low Frequency in Stereo, Action & Tension & Space, The Megaphonic Thrift oder Dråpe doch gern gesehen Gäste auf dem heimischen Plattenteller. Irgendwie und Sowieso hängen die drei Musiker Julius Lind, Richard Myklebust und Eirik Kirkemyr mit all diesen Bands auf bestimmte Art und Weise zusammen.
Lights ist dann auch sowas wie ein Soloalbum des Songwriters Julius Lind. Psychedelic, Space- und Krautrock sowie Elemente aus dem Drone vermischen sich in den Stücken. Das Trio experimentiert mit einer lebendigen Mischung aus Genres und verweist dabei auf viele goldene Epochen in der Geschichte der Pop- und Rockmusik! Wobei die Schwerpunkte eindeutig auf den 60er und 70er Jahren liegen. Zwischen den Swinging Sixties und dem Summer Of Love lässt sich Julius Lind leicht und unbeschwert durch Zeit und Raum treiben. Die Platte klingt sehr organische, strahlt Wärme und Harmonie aus und dürfte niemanden enttäuschen, der ein wenig trippige Zerstreuung sucht.
Julius Lind – Lights // Kapitän Platte // VÖ: 25.10.2024 // > Facebook