Foto: Ester Segarra

01. Februar
Katatonia + Sólstafir

Dieser Tage herrschen wieder Düsterkeit und Zwielicht über den nördlichen Gefilden der Erde, und mithin über den nordischen Ländern des Kontinents. Nur wenig steigt die Sonne über den Horizont, und je weiter nördlich, desto kürzer werden die Lichtblicke und desto dunkler und länger die Polarnacht. Melancholie und Trostlosigkeit, aber auch Hoffnung ob der bevorstehenden längeren, helleren Tage sind allgegenwärtige Gefühle, und immer wieder finden sie Einzug in die Musik der Bands aus diesen Ländern. Zwei unangefochtene Meister dieser archaischen Emotionen, im Spannungsfeld zwischen Dunkelheit und dem Lichtschein am Horizont, geben sich nun bald im Backstage die Ehre.

Katatonia aus dem schwedischen Avesta ist hierbei die eine Hälfte dieses schwergewichtigen Double-Headers. Schon seit über 30 Jahren gehört die Gruppe um Mastermind Jonas Reske zum Besten, was man sich an Dark Metal auf die Ohren legen kann. Von den rohen, bleischweren Frühwerken wie dem Debüt Dance of December Souls oder Brave Murder Day lässt sich eine erstaunliche Entwicklung und Reifung des Quintetts um die beiden Gründer Reske (Gesang) und Anders Nyström (Gitarre) beobachten. Mit Sky Void of Stars steht nur Studioalbum Nr. 12 bei Napalm Records in den Startlöchern, und die bereits drei veröffentlichen Singles Atrium, Austerity und Birds lassen auch 2023 keine Zweifel an Katatonias rauher Schönheit und Wucht aufkommen. Die Band hat es über die Jahre geschafft, sich eine eigene, unverwechselbare Handschrift zuzulegen, in erster Linie durch Reskes großartigen Gesang, aber auch durch ihr Gespür für wundervolle Melodien, deren hoffnungsvolle Eleganz durch das nächste urgewaltige Riff direkt wieder in die Mangel genommen wird. Rhythmische Progressivität wie in der Single Austerity und kompositorische Klasse und Experimentierfreudigkeit, wie es das 2020er Album City Burials mit Songs wie Lacquer unter Beweis stellen konnte, lassen trotz des hohen Wiedererkennungsgrads jedoch nie Eintönigkeit aufkommen.

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Katatonia zur Seite gesellt sich der zweite Headliner des Abends, die großartigen Sólstafir aus Island. Spätestens seit dem monumentalen 2014er Konzeptalbum Ótta ist den Mannen um Bandleader Aðalbjörn Tryggvason (Gesang, Gitarre) der Sprung aus dem sturmumtosten Nordatlantik in die Herzen der internationalen Metal-Fangemeinde gelungen. Düster ist auch hier der Grundton, doch der Bandname deutet mit dem isländischen Wort sól (Sonne) bereits darauf hin, dass auch diese Band mit Kontrasten kokettiert. Insbesondere Tryggvasons oft zerbrechliche und klagende Stimme, verstärkt durch den wundervollen Klang seiner Muttersprache, steht in starkem Kontrast zu düsteren Soundarrangements und schweren Gitarrenriffs, wie im Song Hvit sæng vom 2017er Album Berdreyminn. Auch haben sich Sólstafir über alle ihre Alben hinweg eine bewundernswerte stilistische Vielfalt erhalten und schrecken nicht vor ungewöhnlichen Kompositionen zurück, so auch auf ihrem 2020 erschienen letzten Langspieler Endless Twilight of Codependent Love. Im Rahmen der Co-Headliner-Tour mit Katatonia kehren Sólstafir nun nach drei Jahren endlich wieder dahin zurück, wohin eine mit derartigen Live-Qualitäten ausgestattete Band hingehört: auf die Bühne.

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Die Gewinner:innen unserer Kartenverlosung wurden informiert.


Katatonia> Homepage + Sólstafir>Homepage// Support: Som //1. Februar 2023 // Backstage Werk // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // Tickets 38,60 Euro zzgl. Gebühren // Bereits gekaufte Tickets für die Show vom 02.02.22 behalten ihre Gültigkeit.

Foto: Ester Segarra