Supergeil? Superheld!
Für manche von uns haben sie nur die Kindheitserinnerungen geprägt, andere sammeln heute noch, als Erwachsene, ihre Actionfiguren und sehen sich begeistert Comics und Filme an. Die Rede ist von Superhelden.
Keziah Jones hat nun beschlossen selbst einen zu erschaffen. Ganz in der Tradition großer Fische im Heldenozean – von Captain Future bis Captain America – trägt Jones’ achtes Studioalbum den Titel „Captain Rugged“.
Der nigerianische Künstler möchte mit diesem Konzeptalbum den Afrikanern ein Denkmal setzen, die sich „robust und unverwüstlich“ in einem von politischen Machtspielen geplagten Kontinent als Flüchtlinge und Überlebenskünstler behaupten. Der neue Superheld soll sie alle repräsentieren. Dieses Album ist ein sehr persönliches Projekt, nicht zuletzt weil Keziah Jones selbst in einem Ghetto der nigerianischen Hauptstadt Lagos geboren wurde.
Zehn Jahre dauerte die Entstehung von „Captain Rugged“. Das Resultat ist eine gelungene Erweiterung des von Keziah Jones geprägten Blu-Funk um Punk-Funk-Attitüde und Yorumba-Klänge. Heldenhafter Gitarrensound, live am letzten Sonntag im April im Freiheiz.
TEXT: Christian Gretz