Gehört: Kings of the Valley – Kings of the Valley

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Einmal mehr richtet sich der Blick sehnsuchtsvoll und auch ein klein wenig neiderfüllt gen Norwegen. Hat das dünnbesiedelte Land nicht nur jede Menge Nordseeküste und ’nen Arsch voll Fjorde und Wälder sondern gefühlt auch mehr talentierte Musiker als auf der Wiesn Festbiere verkauft werden.

Die Erstlings-EP aus dem Jahr 2018 dürfte wahrscheinlich nur ausgewiesenen Norwegen Prog-Fans ein Begriff sein. Das sollte sich aber mit dieser Scheibe, welche hierzulande vom Qualitätslabel Stickman vertrieben wird, schnell ändern. Christopher Roseth Sand, Esten Mortensen Holien, Markus Margido Drazkowski Teksum und Øystein Megård sind bislang noch nicht bei anderen Bands großartig in Erscheinung getreten, spielen sich als Team aber gekonnt durch einen tiefenentspannten Psychedelic- und Progressive Rock in der Tradition der 70er Jahre. Dabei bleiben sie unentschieden, ob sie sich mehr der folkgigen, gitarrenlastigen US-Amerikanischen Variante zugeneigt fühlen oder den überbordenden, epischen Keyboardklängen der britischen Kollegen huldigen sollen. Damit wäre ich dann auch schon bei einem kleinen Kritikpunkt zu den fünf langen und ausufernden Songs auf Kings Of The Valley. Ein Hauch mehr Mut zur Eigenständigkeit dürfte es in Zukunft schon sein, damit man nicht nur im Schatten der Urväter steht oder sich gar hinten den immer noch übergroß scheinenden Motorpsychos verstecken zu müssen. Einen starken Einstand haben die Kings Of The Valley aber allemal hingelegt.

KINGS OF THE VALLEY – KINGS OF THE VALLEY // Wonderful & Strange Records / Stickman Records // VÖ: 18.09.2020

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