High Performance im Kino

Neu im Kino – High Performance

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Mandarinen lügen nicht – wer es nicht besser weiß, würde nie auf die Idee kommen, dass sie Brüder sind: Während Rudi (Manuel Rubey) ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, glücklicher Familienvater und Besitzer einer tollen Villa, sind die Errungenschaften von Daniel (Marcel Mohab) eher überschaubar. Geld ist ihm unwichtig, Besitztümer auch, stattdessen sucht der Lebenskünstler seine Verwirklichung in experimentellen Theaterstücken. Eine Gemeinsamkeit gibt es dann aber doch: Nora (Katharina Pizzera). Die arbeitet bei Rudi und steht kurz davor, eine wichtige Präsentation beim Kunden zu halten, Daniel soll sie als Rhetorikcoach dafür vorbereiten. Sagt er. Insgeheim verfolgt er aber etwas andere Absichten, ist aus einem ganz anderen Grund an der hübschen Programmiererin interessiert.

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Zwei Brüder, dazwischen eine hübsche Frau – es braucht da jetzt nicht allzu viel Fantasie, um den weiteren Verlauf vorherzusagen. Tatsächlich hält sich „High Performancet“ lange an die typischen Muster der Liebeskomödie. Dennoch verzeiht man dem Film sein anfängliches Festklammern an Klischees, der Figuren wegen. Die mögen etwas überzeichnet und stereotyp sein, sind aber so hinreißend gespielt, dass einem das völlig egal ist. Wenn Rudi vor Geschäftsleuten pathetische Phrasen raushaut, Daniel das Aufwärmen einer Tiefkühlpizza als Kochen bezeichnet, reicht das bereits aus, um den Film zu tragen. Doch Regisseurin und Drehbuchautorin Johanna Moder hatte mehr vor mit ihrem Debüt. Gut und böse, das ist hier gar nicht so einfach zu unterscheiden, denn am Ende bekommt hier jeder sein Fett ab, die Geschichte nimmt einen etwas unerwarteten Weg. Wenn es ein Problem gibt, dann ist es das, dass „High Performance“ zum Ende hin seinen lockerleichten Erzählton aufgibt, sich plötzlich zu sehr in eine zynische Gesellschaftskritik wandelt. Doch auch wenn es hier beim Übergang manchmal etwas knirscht, empfehlenswert ist die österreichische Komödie allemal.

Wertung: 7 von 10

Regie: Johanna Moder; Darsteller: Manuel Rubey, Marcel Mohab, Katharina Pizzera; Kinostart: 7. Mai 2015