Melodical and lazy.
Die Londoner Jazz- und Afrobeat-Band Kokoroko haben eines geschafft: Jazz wieder cool zu machen. Egal, ob auf den großen Bühnen beim Coachella-Festival oder in den kleinen Londoner Kellerclubs: Kokoroko bringen die Avantgarde zurück auf die Straßen.
Die achtköpfige Band ist zwar in London groß geworden, doch die Mitglieder haben einen multikulturellen Hintergrund mit unterschiedlichen afrikanischen Ländern verbunden. Diese Herkunft prägt ihre Musik tief, denn sie verarbeiten ihre persönlichen Erfahrungen und kulturellen Einflüsse. „Kokoroko begann als ein Kollektiv von Freunden, die Musik machen wollten, die mit unseren Erfahrungen und kulturellen Hintergründen übereinstimmt“, erzählt die Trompeterin Sheila Maurice-Grey in einem Interview.
Auch der Name Kokoroko selbst hat eine Bedeutung: In der Sprache des Urhobo-Volkes bedeutet das Wort „stark sein“. Und diese Kraft spiegelt sich auch in der Musik der Band wider: Neben ihren afrikanischen Einflüssen hört man in ihren Songs auch eine Mischung aus Afrobeat, Jazz, Funk und Soul. Da sind flirrende, leicht psychedelisch anmutende Gitarren und Bläser, die warm und weich klingen – wie eine echte akustische Massage.
Die Geschichte von Kokoroko begann vor rund zehn Jahren, als die Musikerin Maurice-Grey die Band gründete. Der entscheidende Moment war eine Reise nach Kenia, bei der sie von der ursprünglichen Afrobeat-Musik inspiriert wurde. Kurz darauf, 2014, traf sie bei einem Workshop in Kenia auf den Perkussionisten Onome Edgeworth. Beide tauschten ihre Erfahrungen über das Nachtleben ihrer Heimatstadt London aus und entdeckten schnell ihre gemeinsame Leidenschaft für Afrobeat. Am Anfang verstanden sie sich als Tribute-Band. Ihr Ziel war es, die Musik der großen Pioniere des Genres – wie Fela Kuti, Ebo Taylor und Pat Thomas – einem jüngeren Publikum näherzubringen. Doch mit der Zeit wuchs der Wunsch, eigene Songs zu schreiben, so erklärt Maurice-Grey: „Der Übergang von Covers zu unseren eigenen Songs war befreiend. Es erlaubte uns, unsere kulturellen Identitäten zu erforschen und uns authentisch auszudrücken.“
Kokoroko > Homepage // 15. November 2024 // Technikum // Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr // VVK 30 EUR zzgl. Gebühren