Aufgrund der aktuellen Lage wird das Konzert abgesagt. Sobald ein Ersatzterrmin steht, lassen wir es euch wissen.
Und es wird sich in jenen Tagen vor Ostern anno domini MMXX zutragen, dass der Himmel mit Lucifer einen Pakt eingehen und den Menschen zwei Giganten darnieder senden wird, die die biblischen Namen Kreator und Lamb of God tragen und ihre Botschaft in einer Hochmesse des Heavy-Black-Thrash-Metal verkünden werden. Und die Massen werden gen Norden ins Zenith pilgern und den Klängen und Worten der Gesandten lauschen.
Jedem, der es mit irgendeiner Richtung dieses Genre-Mixes hält, dürften diese beiden Namen schließlich ein Begriff sein. In Deutschland bilden Kreator zusammen mit Sodom und Destruction das seit den 80ern unzerstörbare Bollwerk aus den Kindertagen des Thrash-Metal und stehen mitten drin in einer Phalanx aus internationalen Größen wie Megadeth, Anthrax oder Slayer. 14 Studioalben seit dem wegweisenden, genre-definierenden Debüt Endless Pain (1985!) haben unzählige Bands wie Biographien, ja Lebenseinstellungen, weltweit geprägt. So gut wie nie zuvor, so relevant wie nie zuvor, so beachtet wie nie zuvor zeigen sich Kreator auch weit über 30 Jahre, nachdem sich die immer noch aktiven Gründungsmitglieder Mille Petrozza (Vocals, Gitarre) und Jürgen Reil zu einer Schulband namens Tyrant zusammengeschlossen hatten. Mit ihrem jüngsten Werk Gods of Violence (2017) erklommen sie erstmals den Gipfel der deutschen Albumcharts. Zwischen all den Weichspülern, Schlagernasen und Proleten, die sich sonst gerne mal dort tummeln, ein bemerkenswerter Erfolg für eine Band einer derart extremen musikalischen Spielart. Aber Qualität setzt sich glücklicherweise manchmal eben doch durch. Kreators Hochoktan-Mischung aus bretthartem Thrash-Geknüppel, großen Melodien und infektiösen Soli versteht es, sowohl die Eisenbeißer-Fraktion als auch etwas melodischer gesinnte Zeitgenossen aus dem NWoBHM-Spektrum unter einem Dach zu vereinen. Über die musikalische Komponente hinaus punktet die Band zudem mit der inhaltlichen Relevanz der Texte aus Petrozza’s Feder. 2020 stellt ein neues Album in Aussicht, mit neuem Material darf also gerechnet werden.
Als wäre dieser Gigant jedoch nicht alleine schon abendfüllend, gesellen sich außerdem noch die US-Amerikaner von Lamb of God als Co-Headliner dazu, auch sie Urgesteine der kompromissbefreiten Kompressorbeschallung. Mit dem Ausstieg des langjährigen, den Stil der Band entscheidend prägenden Drummers Chris Adler, gleichzeitig Bruder des Gitarristen Willie Adler, erfuhr die Band kürzlich einen markanten Personalwechsel. Der nach einem Motorradunfall 2018 gehandicapte Adler verpasste bereits Slayers Abschiedstournee, als er nicht mit Lamb of God im Vorprogramm auf die Bühne gehen konnte, und wurde von Art Cruz vertreten. Das tat der offensichtlich so überzeugend, dass er künftig hauptberuflich die Kessel des Groove-Metal-Thrash-Fünfers aus Richmond, Virginia, verdreschen darf – genau rechtzeitig für die beginnenden Arbeiten am Nachfolger des letzten Albums VII: Sturm und Drang, dessen hochgelobte zehn Tracks auch schon vier Jahre auf dem Kerbholz haben. Auch hier stehen die Chancen auf hochenergetische, frische Ware daher nicht schlecht.
Nummer 3 im Bunde der State of Unrest Tour quer durch Europa im Frühjahr 2020 wird das Abrisskommando der Texaner von Power Trip sein. Karten gibt’s noch, wer allerdings zu spät kommt, den werden die Hunde beißen.
Kreator > Homepage + Lamb of God > Homepage// Support: Power Trip > Bandcamp // 8. April// Zenith// Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 19 Uhr // VVK: 49,90 Euro zzgl. Gebühren