Im Fokus der neuen Regiearbeit Lichtspiel von Christian Stückl steht einer der bedeutendsten Regisseure der Weimarer Republik, der in der Stummfilmzeit als linker Meisterregisseur gefeiert wurde. G. W Pabst emigrierte Anfang der dreißiger Jahre nach Amerika, um in Hollywood sein Schaffen fortzusetzen. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm wirklich helfen, in Amerika Fuß zu fassen.
Und so findet Pabst sich schneller als ihm lieb ist in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Nazi-Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit in allen Facetten. Doch der Propagandaminister Goebbels in Berlin will den „roten Pabst“ unbedingt halten und verspricht ihm viel, Widerstand ist quasi zwecklos. Während Pabst noch glaubt, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er bereits rettungslos verstrickt mit der neuen politischen Führung und dreht fortan mehr oder weniger linientreu unpolitische Filme im Auftrag des Propaganda-Ministers Goebbels und der deutschen Filmindustrie.
Grundlage für die Inszenierung am Volkstheater ist Daniel Kehlmanns Roman Lichtspiel, in dem er über Kunst und Macht, Schönheit und Barbarei, das Streben nach Ruhm und Selbstverrat schreibt und gleichzeitig aufzeigt, dass Kunst und echtes Leben stets zusammen zu denken sind.
Lichtspiel nach dem Roman von Daniel Kehlmann unter der Regie von Christian Stückl // Premiere: 24. Oktober, 19:30 Uhr // Münchner Volkstheater // Weitere Vorstellungen: 25. Oktober, 6. und 8. November // Tickets –>Homepage Volkstheater