Der Meister des geschliffenen Wortes und Gedanken-Artist Max Goldt kommt auch dieses Jahr zur Weihnachtszeit nach München, um Skurriles, Grelles und Bedächtiges aus seinen Werken zu lesen.
Böse Zungen behaupten, dass sich Goldt zum „literarischen Äquivalent von alten Männern“ entwickele, „die Kinder vom Rasen scheuchen“. Das wird daran festgemacht, weil der Frauenquotenverneiner im „Chefinnenbuch“ inkompetente desinteressierte Münchner Hotelangestellte über einen Kamm schert oder winters im Freien rauchende, vor Kälte bibbernden Frauen aufzeigt, dass dies der eigentliche Grund sei, wenn sie keine Karriere machten.
Dem Virtuosen der Missbilligung mag man seinen immer mit leicht moralisierenden Zeigefinger vorgetragenen Humor ansonsten gerne nachsehen und als heitere Strenge werten, weil man mit seinen vielfältigen Texten nicht nur was zum Lachen, sondern immer auch was zum Nachdenken hat.
Am 29. Dezember liest Goldt im Münchner Volkstheater aus seinem neuen Erzählband „Die Chefin verzichtet“ – „emphatisch nichtnarrative“ Texte aus den Jahren 2009 bis 2012.
TEXT: Klaus Josberger