Große Arschrapper Tour voraus!
Mit einer Coveroptik, die nach neuer Staffel „Heidi“ aussieht, sind die zwei Hopfensommeliers Frederik und Tobias mit drittem Album zurück. Nix neues von Heidi zwar, aber dafür „Neues von Mehnersmoos“. 13 Songs, wie schon die beiden Vorgängerplatten; eine Gesamtspieltzeit von etwas über einer halben Stunde. Kurze, knappe Liedchen, gerapt und lieblich gesungen.
Kurz und knapp auch deshalb so leicht, weil sie eigentlich alle dasselbe thematisieren. Ja, wirklich! Die Message von Mehnersmoos ist im Prinzip ausschließlich diese: Sie haben außerordentlich stattliche Genitalien, die sie auch durchgängig nutzen, sind permanent betrunken (zweckdienlich dazu insbesondere Bier, sehr viel davon!), ihre Lungen sind befahrbar, da gut geteert, und alle anderen sind recht beschissene Opfer. Ein Duo zum lieb haben. Lieb haben tun sie auch ihre Fans offenbar, denn zum Release der neuen Platte im vergangenen Herbst gab was ganz spezielles: Beim Kauf eines Merch-Bundles im Onlineshop konnten 20 glückliche Fangirls und -boys einen eigens komponierten Song gewinnen.
Die wallenden Mähnen haben MadFred und Maydn im Laufe der Jahre abgelegt. Die Metal-Zeiten sind irgendwann auch mal vorbei. Schlagzeuger sind sie zwar beide, haben sie irgendwie irgendwo mal gelernt. Statt die Sticks zu schwingen schmettern die Frankfurter Jungs aber lieber krasse Lines wie
Ich hab‘ neunundneunzig Puffs in meinem Viertel,
Und ich geh‘ immer dran vorbei
Ich seh‘ an jeder Ecke von mei’m Viertel Titten
Und ich find‘ alle so geil, uh, alle so geil, uh
Die deeper meaning steht dabei ebenso im Fokus wie grammatikalisch gut gebaute Wortbausteine:
Keiner kann uns einhol’n
Einen runter könn‘ uns alle ein’n hol’n
Dem Land der Dichter und Denker alle Ehre machen Mehnersmoos gerne zu zweit, gerne aber auch in Kollaboration mit lebenden Legenden wie K.I.Z., Bela B. Oder Money Boy. DJ Spermaficker und DJ Arschlochficker nicht zu vergessen.
Romantisch können sie ebenfalls, und ziehen seit Album Nummer 1 ein Muster durch: Der letzte Song jeder Platte ist immer ein ganz besonderes Liebeslied. Kein Rap, lieber mal 80s-Pop, oder ’ne Singer-Songwriter-Ballade. Reinhören, denn das will man einfach nicht verpasst haben. Feuerzeuge zücken auch dann nicht vergessen, wenn „99 Puffs“ performt wird. Gänse(vor)haut garantiert!
In kurzer Zeit haben sich MM in Sachen Gig-Location vom Backstage ins Zenith hochgeschlaf … hochgearbeitet. Zurecht, denn mit ihren frauenverachtenden Texten liegen sie nunmal einfach total im Trend. Bitte gehen Sie zahlreich zu diesem Konzert, denn es wird sehr gut.
xoxo
Mehnersmoos > Homepage // 10.02.2025 // Zenith // Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 20 Uhr, Tickets ab 49,14 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten VVK-Stellen