We can dance if we want to / We can leave your friends behind / ’Cause your friends don’t dance / And if they don’t dance, well, they’re no friends of mine.
Kaum eine Songzeile bringt das Lebensgefühl der 1980er-Jahre so treffend auf den Punkt wie der Refrain aus The Safety Dance von Men Without Hats. Während viele diesen Song zunächst mit Safe Sex assoziieren, steckt tatsächlich eine andere Geschichte dahinter: „Er entstand, als ich aus Clubs rausgeschmissen wurde, weil ich gepogt habe, weil ich auf die Tanzfläche gehüpft bin, wenn sie Heart of Glass von Blondie oder Rock Lobster von den B-52s gespielt haben“, erklärt der Sänger und Songwriter Ivan Doroschuk. So wurde The Safety Dance zur Hymne eines Jahrzehnts.
Und obwohl der Song bis heute in zahlreichen Filmen, Serien und Werbespots auftaucht und zu den bekanntesten Popstücken der Dekade zählt, sind Men Without Hats weit mehr als nur ein One-Hit-Wonder. Denn die kanadische Band aus Montreal ist ein typisches Beispiel für den Synthiepop dieser Ära, mit einem eigenständigen Sound, der sich deutlich vom Mainstream abhob und ihr Kultstatus verlieh.
Men Without Hats wurden 1977 gegründet. Zu diesem Zeitpunkt war der Punk gerade dabei, sich in Nordamerika auszubreiten. „Jeder gründete Bands; es waren aufregende Zeiten. Am Anfang haben wir Cramps-Cover gespielt, James Chance und The Contortions, im Grunde nur Krach gemacht“, erinnert sich Doroschuk. Doch mit der Zeit entwickelte sich eine lokale Szene, in der sich Bands aus verschiedenen Musikrichtungen die Bühne teilten – einfach deshalb, weil es kaum andere Auftrittsmöglichkeiten gab. „Elektronische Bands und Punkbands spielten auf denselben Konzerten, weil sie sonst niemand spielen lassen wollte. Das war unsere Szene“, fügt der Sänger hinzu.
Musikalisch sind Men Without Hats stark vom elektronischen Sound der frühen 1980er-Jahre geprägt. Typisch sind Synthesizer, Drumcomputer, E-Gitarren und einfache, eingängige Melodien – eine Mischung aus dem Progressive Rock der 70er und tanzbaren Disco-Elementen. Ein entscheidender Einfluss war dabei die deutsche Band Kraftwerk. Doroschuk erzählt dazu: „Ich hörte sie im Radio und wusste sofort, dass das mein Leben verändern würde. Ich hatte keine Ahnung, wer sie waren. Ich hörte jeden Abend wieder rein, bis sie es endlich sagten. Dann bin ich sofort in den Plattenladen gegangen, um ihre Musik zu finden.“
Nach mehreren Pausen und Besetzungswechseln kehrte die Band im Jahr 2010 auf die Bühne zurück. Ivan Doroschuk übernahm erneut die kreative Leitung, diesmal jedoch mit neuen Mitmusikern. Zwei Jahre später erschien das Album Love in the Age of War und im Jahr 2021 folgte Again, Pt. 1.
Men without hats > Homepage // 02. September 2025 // Feierwerk Hansa 39 // Support: De la Morte //
Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20:30 Uhr // VVK 27 EUR zzgl. Gebühren