Mine curt München

20. Dezember
Mine @ Technikum

Ein wenig Besinnlichkeit zur Weihnachtszeit. Welche Tage im Jahr eignen sich besser dazu, zu sich und zur Ruhe zu kommen, als die Wochen vorm Fest? Ja, es gibt die vehementen Gegner, die Grinches unter den eskalierenden Plätzchen-Bäckern und die, die ohnehin das ganze Jahr besinnlich genug sind. Aber für alle anderen gibt es was ganz Feines kurz vor Heiligabend: ein Konzert von Mine. Oh, du fröhliche – denn auch wenn Mines Lieder oft alles andere als fröhlich sind, so fühlt man sich doch glückselig, hat man eines ihrer Konzerte erst einmal besucht.

Jasmin Stocker aus dem Stuttgarter Raum schafft es, melancholische Songs mit Tiefe zu paaren, mit politischen Statements zu spicken, locker und doch seriös vom zwischenmenschlichen Desaster zu singen und auch den Tod ihrer Mutter musikalisch aufzuarbeiten. Ohne Kitsch und dennoch rührend, auf eine Art und Weise, deren Anziehung sich schwer entgehen lässt.
Und ein Lied über Katzen hat sie auch noch geschrieben – also bitte!
 (Ja, klar, so ganz eigentlich geht es da nicht um Katzen, aber egal!)

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Neben zwei eigenen Alben hat Mine auch einen kompletten Longplayer mit Fatoni rausgehauen. Und das, nachdem der Start im Musikbusiness alles andere als leicht für Jasmin war. 
Immer mehr Festivals und Veranstalter setzen sich mittlerweile dafür ein, mehr Frauen auf die Bühne zu holen – oder zu lassen. Denn von einer Quote müsste gar keine Rede sein, wenn es doch genügend Anwärterinnen gibt. 
Mine hat die Erfahrung gemacht, mit ihrem Sound kein Label zu finden.
Begründung: 
Eine Frau, die Singer-Songwriter-Pop macht, haben wir dieses Jahr schon. Wow.

Doch mittlerweile läuft es gut für die 33-Jährige. Soloalbum Nummer drei mit dem Titel Klebstoff erschien im Frühling dieses Jahres. Im Sommer dann führte die Klebstoff-Tour Teil I Mine mit Band auf diverse Festivals. Nun steht Klebstoff II an, eine vorweihnachtliche, wunderbare Club-Tour durch neun deutsche Städte. 
Und Mine ist eine Meisterin darin, ihre Bühnenpräsenz zu teilen. So singt plötzlich mal ihre Keyboarderin einen Song allein oder die Drummerin setzt mit einem Rap-Part ein.

Kurzum: Mine, das ist poetisch, mal traurig, mal derber, mal sehr persönlich, mal aus unserer aller Seelen sprechend. Deutsche Popmusik, die auf keinem 08/15-Radiosender läuft – heutzutage ja fast schon ein Qualitätsmerkmal. Mine muss man machen. Und am besten gleich ein paar Platten am Merch mitnehmen, denn gute Weihnachtsgeschenke sind rar, wie man weiß.


Mine // 20.12.2019 // Technikum // Einlass: 19.30 Uhr // Beginn: 20.30 Uhr //
Tickets ab 24 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten VVK-Stellen

Foto: Simon Hegenberg