Außerhalb seiner Musik ist nicht viel bekannt über den Hamburger Musiker Niels Frevert. Der Texter und Songschreiber hält sich gerne vornehm im Hintergrund und verzückt seine Fans alle paar Jahre mit einem neuen Album. So auch dieses Frühjahr, wenn Frevert siebtes Album Pseudopoesie erscheint. Gefolgt von einer terminreichen Tournee durch die Republik, die den Mittfünfziger an einem Samstagabend Ende April in den Strom Club führt. Es mag etwas kitschig klingen aber auf keinen Fall unpassend, Poetik und Pop bilden bei Frevert ein kongeniales Duo. Im Gegensatz zu geschätzten Kollegen wie Regner, von Lowtzow, Uhlmann oder Schulz, braucht Frevert keine Romane, keinen Podcast, keine lauen Gameshows oder Talkshowauftritte. Wenn die Leute Halt brauchen, dann nimmt er eben eine neue Platte auf.
Und als Fan ist man bei Niels Frevert gewöhnt zu warten, weil er irgendwann entschieden hat, dass er sich genau so viel Zeit nimmt, wie er braucht. Er gibt sich weder als der ätherische Intellektuellen noch als kneipigen Kumpeltyp. Die Rolle des Einzelgängers, der abseits vom Szenebetrieb alle paar Jahre mit neuen Songs um die Ecke kommt, reicht ihm vollkommen aus. Denn so bleibt die Aufmerksamkeit auf der Musik und der Poesie. In einer Zeit, in der wir mit einer Überdosis Weltgeschehen zu kämpfen haben, tut es gut, dass eben nicht zuckriger Trost gespendet wird oder sich Platituden aus Kalendersprüchen aneinanderreihen. Denn wenn die Sache dir zu nahe geht, und dein Herz in Schutt und Asche liegt, ist da immer noch, immer noch die Musik und ein Putzlicht, das uns den Weg nach Hause zeigt, bevor es dunkel wird und die Welt untergeht. Und bis dahin bleibt hoffentlich noch viel Zeit für viele weitere neue Platten und Konzert von Niels Frevert.
Die Gewinner:innen unserer Kartenverlosung wurden informiert.
Niels Frevert > Homepage // 29.04.2023 // Storm // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // VVK: 32,20 Euro + Gebühr