Only Crime Rezension curt München

Gehört: Only Crime – „Pursuance“

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Descendents, Good Riddance, Bane, The Frisk, Modern Life Is War, All, Converge, Black Flag – was sich liest wie das Line-up eines amtlichen US Melodic Hardcore & Punk Festvials sind alles Namen von Bands, zu denen Only Crime eine direkte Verbindungen hatten und haben.

Only Crime wurde im Jahr 2002 als Nebenprojekt von Sänger Russ Rankin (Good Riddance) und Gitarrist Aaran Dalbec (Bane) gegründet, nun steht mit „Pursuance“ das dritte Studioalbum der US-Boys in den Läden. Sieben Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung „Virulence“ vergangen. Viel Zeit, in der die Band nicht übertrieben aktiv war, denn am Ende stehen 12 Songs und eine Spielzeit von knapp unter 30 Minuten. Allerdings standen die Jahre nicht unter einem besonders guten Stern, diverse Unannehmlichkeiten wie schwere Krankheiten mussten überwunden werden. Aber echte Punker sind hart im Nehmen und die Songtexte haben einen entsprechend angepissten Charakter. „One Last Breath“ bringt die miesen Gedanken auf den Punkt:

„ And what does silence mean to me, as I choke on my last breath?/ All the tears that we crucified stepped through to the other side. / If anything’s familiar, let it die tonight and stay below.“

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Dagegen ist die Produktion fett und die Band klingt engagiert und entschlossen, sich nicht als Altherren-Supergroup durchmogeln zu wollen. Besonders Drummer Bill Stevenson (Descendents, Black Flag und viele mehr), der auch wieder für die Produktion verantwortlich ist, trommelt als ob er Kilometergeld bekommt. Die Gitarren sind näher am Rock als am Metal und scheuen sich nicht vor Melodien und kurzen Soli. Unverkennbar ist und bleibt die Stimme von Russ Rankin. Sie thront quasi über den heftigen Riffs und sorgt für Dynamik und Dramatik. Good Riddance sind längst Geschichte und da ist es schön, dass uns dieser charismatische Frontmann erhalten bleibt. Good Riddance Fans werden sich am schnellsten mit dem Sound von Only Crime anfreunden können, fahren doch die meisten Songs auf „Pursuance“ im Fahrwasser der Melodic-Hardcore Helden aus Santa Cruz.

Umso besser, dass sich Only Crime als echte Liveband sehen und ihre volle Kraft auf der Bühne erzeugen:

ONLY CRIME – live 2014
Support: Astpai*
14.07. AT – Wien – Arena *
15.07 DE – Zwiesel – Jugendcafe * NEW
16.07. LU – Soul Kitchen, Luxemburg * NEW
17.07. DE – Bielefeld -­ AJZ, Bielefeld * NEW
19.07. DE – Cuxhaven – Deichbrand Festival

TEXT: David Eisert