Manches darf man einfach nicht auf sich sitzen lassen. Und manchmal muss man auch einfach aufstehen und ganz laut seinen Unmut kundtun. So wie es die Petrol Girls tun. Die feministische Post-Hardcore-Band, deren Mitglieder aus London und Graz kommen, haben sich nach den „Pétroleuses“ benannt: französische Frauen, die bereits im 19. Jahrhundert gegen traditionelle Geschlechterrolle protestierten. Seit ihrem ersten Gig 2012 anlässlich des internationalen Frauentags ist viel passiert, die Message ist aber die gleiche geblieben: Sexismus und Rassismus darf keine Chance gegeben werden!
Mittlerweile hat die zum Trio geschrumpfte Band, denn Bassistin Liepa ist gerade erst ausgestiegen, zwei Alben veröffentlicht. Das neueste, „Cut & Stitch“, erschien im Mai 2019. Mit unerwarteten Breaks und viel Spoken Word ist es das bisher experimentellstes Werk der Petrol Girls. Und das macht trotz der ernsten Themen unglaublich viel Spaß. Hat es schließlich doch auch etwas Befreiendes, angestaute Wut herauszulassen. Am einprägsamsten auf der Platte sind die Songs „Big Mouth“, in dem es darum geht, sich nicht, vor allem als Frau, kleinreden zu lassen, und „No Love for a Nation“. „Nationalität ist eine bizarre und oft grausame Art, Gesellschaften danach zu organisieren, wo Menschen geboren wurden“, sagt Sängerin Ren über die Intention des Songs.
Kein Wunder also, dass die Band bei ihren energiegeladenen Live-Shows und auf den Social-Media-Plattformen auf soziale Missstände aufmerksam macht. Es ist anstrengend, seine Klappe aufreißen und immer und immer wieder auf die gleichen Probleme hinweisen zu müssen. Die Petrol Girls werden dem aber nie müde – zum großen Glück. „We’re not finished. We never fucking will be“ heißt es daher auch im letzten Track von „Cut & Stitch“.
Unsere Verlosung ist beendet, die Gewinner wurden informiert.
curt präsentiert: Petrol Girls > Facebook > Instagram // Support: Skratchwork > Facebook // 12. Februar 2020 // Folks! Club // Einlass 20 Uhr // Tickets 15 Euro zzgl. Gebühren