piniol

Gehört: Piniol – Bran Coucou

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Was ein Album! Ich bin ziemlich sicher, dass du nicht die vollen 60 Minuten Spielzeit brauchst, um das Wohnzimmer für dich alleine zu haben. Durch die letztjährige Teilnahme an Charly Heidenreichs legendärem Freakshow Festival in Würzburg wurden die Franzosen geadelt, um von nun an ihre Kreise im wunderbar schrägen Noiserock-Kosmos zu drehen.

Piniol kommen vielleicht aus Lyon oder aus Bourg En Bresse oder gar von hier und dort und sind sozusagen der chaosgewordene French Kiss aus den beiden Bands Poil und Ni. Heißt, dass sich zwei Trios in klassischer Bass, Gitarre, Schlagzeug Besetzung um den Tastenhexer Antoine Arnera scharren und volle Kraft voraus einen unglaublichen free-psychedelic-jazz-noise-core-Tumult veranstalten, dass der Spatz vor Avignon vor Schreck alle Federn verliert. Bran Coucou klingt, wie sich Autofahren mit einer Lesebrille anfühlt. Nicht unbedingt die klassische Augenoptikerschule, aber auf den letzten Zentimetern, die die wirklich entscheidenden sind, werden die Dinge klar und scharf. Piniol setzten mit Bran Coucou die Tradition großer französischer Komponisten wie zum Beispiel Jean-Jacques Rousseau fort. Dessen Oper Le devin du village gilt heute großer Einfluss auf Mozart und gilt unter Kennern als Meisterwerk. Aber das wissen mal wieder nur die wenigsten.


Piniol – Bran Coucou // Dur et Doux / Broken Silence // VÖ: 27.04.2018 // > Facebook

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