Rap und Electro waren ja schon immer verbrüdert und verschwägert. Aber Rap und Ravepunk? Auch die, lehrt die Geschichte. Wäre nämlich keine gigantische Hip Hop-Welle Mitte der 80er über den großen Teich geschwappt, wäre eine der innovativsten Electro-Bands vielleicht nie gegründet worden: The Prodigy!
In der britischen Grafschaft Essex – das Städtchen heißt passenderweise Braintree – finden sich 1990 Liam Howlett (damals Hip-Hop-DJ und Breakdancer), der MC Keith Palmer aka. Maxim Reality sowie die Tänzer Leeroy Thornhill und Keith Flint zu The Prodigy zusammen. Erst machen sie Rap, gelangen über die aufkeimende Acid House-Szene aber bald zum Techno. Was die Kombo damals schon ausgemacht hat: Von Anfang an spielt sie viel live, unter klassischen Dance Acts bis heute eher ungewöhnlich.
Das Debütalbum „Experience“ (1992) landet in England auf Platz 12 der Charts. 1994 schießt die Band „Music For The Jilted Generation“ hinterher (mit den Single-Auskopplungen „No Good“, „Voodoo People“ und „Poison“) und schafft damit den internationalen Durchbruch. Mit dem nächsten Album „The Fat Of The Land“ (1997) verabschieden The Prodigy sich endgültig vom klassischen Techno und machen ein neues Genre auf, für das es immer noch keinen griffigen Namen gibt. Muss es im Grunde auch nicht, denn außer The Prodigy macht niemand Mucke wie The Prodigy.
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Tracks wie „Firestarter“, „Breathe“ und „Smack My Bitch Up“ kann man vielleicht als Mischung aus Big Beat, Jungle, Rave, Drum’n’Bass, Acid House und Punk bezeichnen. Oder auch als harten, äußerst britischen Electro. Nach einer mehrjährigen Pause und dem Ausstieg von Leeroy Thornhill kam 2009 das Comeback-Album „Invaders Must Die“ heraus, die sechste Platte „The Day Is My Enemy“ ist im März diesen Jahres erschienen, also fast noch druckfrisch.
Wer The Prodigy live erleben will hat im November die Gelegenheit, denn die Jungs sind für vier Konzerte in Deutschland.
The Prodigy >> Homepage // Special guest: Public Enemy >> Homepage // THE DAY IS MY ENEMY Tour // 9. November // Zenith // Beginn: 20 Uhr // VVK 45,50 Euro zzgl. Gebühren
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