Internationale Künstler treten gerne in Brasilien auf. Dass eine Band aus dem großen südamerikanischen Land dauerhaft den Weg in die internationalen Charts findet, ist dagegen eher selten. Mit Red Mess wird mal wieder eine Band aus dem Gitarrengenre in der alten Welt vorstellig. Das Trio wurde 2013 in Londrina, Brasilien gegründet, wobei sich Douglas (Drums) und Thiago (Gitarre) schon seit Kindestagen kennen, aber erst mit dem Einstieg von Drummer Lucas gewann das Vorhaben an Struktur und entwickelte sich zu einer der spannendsten Bands des Brasilianischen Rock-Underground. Heimisch fühlt sich das Trio im weiten Feld des bleiernen Stoner Rock und des krachigen Desert Rock.
An den Übervätern Kyuss kommen sie ebenso wenig vorbei wie an der Königsmutter Queens Of The Stone Age oder den Altmeistern von Masters of Reality. Damit dürfte die Marschrichtung klar sein. Fuzz, Wah-Wah, Flanger und Distortion. Besten Dank und ab dafür! Auf Experimente oder Mixturen mit heimatsoundlichen Klangklischees verzichten die Herren dankenswerterweise. Keep your sound of liberation pure and low.
Dass es die Band wirklich wissen will, machen sie auf ihrem zweiten Album Breathtaker in eindrucksvoller Art und Weise deutlich. Knapp vierzig Minuten lang rotzen sie in allerbester Manier ihre Songs herunter lassen den Zuhörer atemlos und glücklich erschöpft zurück. Das hier hat Klasse und Niveau und muss sich hinter nichts und niemanden verstecken.
RED MESS – Breathtaker // All Good Clean Records // VÖ: 07.10.2022 // > Facebook