Gar nicht so leicht, in 36 Jahren Bandgeschichte mehr oder weniger konstant zu touren und trotzdem nur drei Alben zu veröffentlichen – das letzte Studioeisen der Sisters of Mercy erschien 1990. Aber wenn quasi jeder veröffentliche Track in Szene(n) und Mainstream Kultstatus genießt, macht man als Musiker anscheinend irgendwas richtig. Bandgründer Andrew Eldritch behagt die oft zitierte Nähe zur schwarzen Szene mitsamt ihrer Neigung zum weinerlichen Weltschmerz eigentlich überhaupt nicht. Das hindert besagte Szene aber nicht daran, den Sisters flächendeckend morbide Verehrung entgegenzubringen. Zurecht: Schließlich laden ihre New-Wave-angehauchten, aber stets in ein grunderdiges Rock-Fundament eingelassenen Hymnen an die Schwermut exzellent zum sinistren Tanzflächen-Schrubben ein.
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Kein Altherren-Getue, kein kreativer Stillstand – The Sisters of Mercy spielen einfach Rock’n’Roll. Auf ihre ganz eigene Art. Dem Soundtrack für die schwarze Bohème haben sie jedenfalls nachhaltig ihren Stempel aufgedrückt, und auch heute noch verwandelt sich jede Live-Location nach spätestens zwei Tracks in einen brodelnden Temple of Love.
The Sisters of Mercy >> Homepage // Support: LSD ON CIA // 12. März // TonHalle // Einlass: 19.30 Uhr // VVK: 30 Euro zzgl. Gebühren