Super Florence Jam sind Geschichte. Schon lange Geschichte. Vor über 10 Jahren haben sich die Aussis trotz achtbarer Erfolge heimlich, still und leise vom Acker gemacht. Nach einer Handvoll EPs und vielen packenden Konzerten war plötzlich Sendepause. Schade, denn die Band wurde geschätzt für ihre musikalische Virtuosität und das Experimentieren mit verschiedenen Genres.
Im Sound von Hauptsongwriter Adam Krawczyk (Voc., Git.), Laurence Rosier Staines (Voc., Git., Keys), Mike Solo (Drums) und Alex Tulett (Bass) steckt ganz viel ungestümer, ungeglätteter Garage Rock, Noise-Pop, 60er Jahre Flower Power Harmonie, bluesige Momente und Schweinerock. Die Beatles, die Kings, die Mamas and the Papas, die Byrds, MC5, die Stooges, die Sex Pistols. Das Who is Who der frühen Rock- und Popgeschichte wurde von den vier Musiker förmlich aufgesogen und zu eigenen, unwiderstehlichen Powerpopperlen gezüchtet.
Nun kommt quasi aus dem Nichts eine neue EP von Super Florence Jam in die Läden. Aufgenommen im Jahr 2012, für ein Jahrzehnt verloren und dann von Alex Wilson von sleepmakeswaves im Jahr 2023 für die finalen Overdubs wiederentdeckt, fängt 60 Big Ones die Band in einer Stimmung ein, die überschwänglich, melancholisch und hymnisch ist. Der Song Haunted schreit mit seiner fetten Bridge und dem ohrwurmlastigen Refrain förmlich nach Tanzflächenfüller bei jeder Indiedisco. Leider gibt es Indie nicht mehr und Disco auch nicht. Aber es gibt 60 Big Ones.
Super Florence Jam – 60 Big Ones // Bird’s Robe Records // VÖ: 15.11.2024 // > Bandcamp