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Gehört: NAP – Ausgeklingt

Von heftigen Doom-Attacken hin zu federnden Surf-Sounds. Die Oldenburger spielen sich in einen Flow, der all die unterschiedlichen Elemente total logisch und folgerichtig erscheinen lässt.

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Gehört: Carsten EROBIQUE Meyer – Tatortreiniger Soundtracks

Gute Serie + gute Filmmusik = Der Tatortreiniger. Die kleine Produktion des NDR rund um den Tatortreiniger Heiko „Schotty“ Schotte (gespielt von Bjarne Mädel), der in Hamburg und Umgebung als Gebäudereiniger (mit Spezialisierung zum Tatortreiniger) Spuren des Ablebens von Menschen an Tatorten beseitigt, hat sich vom anfänglichen Experiment im Nachtprogramm zu einer hochdekorierten Serie mit breiter Fanbasis entwickelt. Die siebte Staffel mit vier Folgen wurde im April und Mai 2018 abgedreht und da kann ein wenig Zweitverwertung nie schaden. Der NDR fast die Filmmusik, die von Carsten EROBIQUE Meyer mit viel Liebe zum Detail komponiert wurde, aus den ersten sechs

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Gehört: MUGWUMP – Drape

Der Soundtrack unserer Qualen im Zeitalter von Laissez-Faire und Ästhetisierung. Der amerikanische Autor und bildender Künstler William S. Burrough spielte nicht nur die Hauptfigur der Beat Generation in den 50er Jahren, sein Roman Naked Lunch war Namensgeber für Klangenfurter Alternative-Band Naked Lunch und der bizarre Charakter aus der Geschichte, Mugwump, schließlich die Betitelung der Indie-Postpunk-Psych-Band aus Brüssel. MUGWUMP ist nicht nur die Band um Mastermind Geoffroy Mugwump als solches, vielmehr geistert er als DJ seit den 90ern in der belgischen Clubszene rum, schafft dabei einen Spagat zwischen Postpunk, Coldwave, Elektronica/House. Seit 2011 betreibt er die Clubnacht Leftorium in Brüssel >

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Gehört: Not Scientists – Golden Staples

Es braucht bestimmt kein vertieftes wissenschaftliches Studium um auf folgende Formel zu kommen: Boring Bands Sucks! So Don’t Be Boring!! Und damit es nicht langweilig wird, kommt es immer auf die richtige Mischung der verwendeten Zutaten an. Nicht zu wenig aber auch nicht zu viel und ohne die perfekte Menge an Salz schmeckt es selten richtig gut. Der Franzosen-Vierer Not Scientists nimmt sich das Beste aus dem Hier und Jetzt und versetzt den Sud mit bewährten Sounds aus vielen Jahren Rock- und Punkgeschichte. So um die 2000er Jahre herum gab es eine ganze Reihe von Bands, die den Pop und

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Gehört: Lonely Kamel – Death’s-Head Hawkmoth

Lonely Kamel, Blues For The Dead, Dust Devil, Shit City und nun Death’s-Head Hawkmoth – diese Norweger machen schon bei ihren Plattentiteln keinen Held daraus, dass sie ihren Proberaum liebend gerne schräg gegenüber vom legendären Titty Twister mieten würden und nichts dagegen einzuwenden hätten, wenn Santanico Pandemonium sich zu einem ihrer Songs die Schlange um den Hals gelegt haben würde. Anyway, Rockmusik passiert nicht im Konjunktiv und Lonely Kamel fahren den Modus Indikativ. Ihre Songs tragen Titel wie Fascist Bastard, Psychedelic Warfare oder More Weed Less Hate und die schweren Blues- und Stonerriffs werden in der Befehlsform aus den Boxen

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Gehört: Suuns – Felt

Send me those drugs. Suuns sind zurück und veröffentlichen nach dem grandiosen „Hold/Still“ (2016) ihr nun viertes Album über Secretly Canadian. Auf „Felt“ klingen die Neo-Psychedelia Brutalisten aus Montreal erschreckend analog. Doch fürchtet euch nicht, denn der ambitionierte Vierer um Vocalist und Mann an der Klampfe, Ben Shemie, wäre nicht er selbst, wenn ihre auffällig poppige Single „Watch You, Watch Me“ nicht doch auf einen klassischen Refrain verzichten würde. Statt Millennial Whoop (ja, gibt’s wirklich – google that shit!) erwarten einen die gewohnt asymetrischen Abfahrten, die allmählich ins Repetetive abdriften. Definitiv ein Markenzeichen der Sound-Querulanten aus Quebec und auch hier

Im Gespräch: Brother Grimm

„Wenn es die Farbe wär, wäre der Esel eine Nachtigall.“, heißt es so schön, und manchmal ist es schon ein wenig verwunderlich, wie sehr sich der Tenor bei einer Künstlerbeschreibung versteifen kann. Zumindest sobald einem die Schubladen fehlen. Ein besonders meisterhaft mit allerlei Düsterwortschatz umgarnter Künstler ist dabei der Berliner Brother Grimm, dessen „Albträume in Fuck-Moll“ sich tatsächlich keinem dezidierten Genre zuordnen lassen. Und auch wenn sich der dunkelgewandete Hüne in seinen Songs auf nebelschwarzen Trampelpfaden bewegt, wohnt seinem Blues, seinem Soul und seiner Klage stets etwas Hoffnungsvolles inne. Wenn es im Gebälk knarzt oder ein heller Ruf einfach so

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Gehört: Black Rebel Motorcycle Club – Wrong Creatures

Nach einer nahezu ausverkauften Europa-Tour und drei fulminanten Deutschland-Konzerten lassen Black Rebel Motorcycle Club mit “Wrong Creatures” zwölf langersehnte und auf Platte gebannte Dämonen von der Kette. Konnte man sich von gut einem Drittel des Albums schon live überzeugen, kommen nun auch all diejenigen in den Genuss, die den Ride-Out des Clubs im Herbst verpasst haben. Knappe fünf Jahre nach ihrem Schwergewicht „Specter At The Feast“ steigen Black Rebel Motorcycle Club wieder aus der Asche hervor. Kaum eine Band, so hört man, stand in ihrer Laufbahn so oft vor dem Aus und fing tiefe Schläge mit der Magengrube auf. Der

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Gehört: Have You Ever Seen the Jane Fonda VHS? – Jazzbelle 1984 / 1988

Have You Ever Seen the Jane Fonda Aerobic VHS? Das jetzt nicht. Aber in der Flohmarktkiste steht die Doppel-LP Fitness Dancing, Aerobic mit Sydne Rome. Ich bin also bestens vorbereitet für den schweißtreibenden Wohnzimmersport. Enorm in Form präsentiert sich auch das trashige Punk-Pop-Trio auf dem neuen Album Jazzbelle 1984 / 1988. Die drei Finninnen und Finnen bekennen sich voll und umfänglich zu Dynamik, Rhythmik und Instrumentierung der großen Aerobic-Welle in den 80ern. Egal ob Low- oder High-Impact, der Fuß muss immer voll abrollen und die Hüfte schön schwingen. Dabei darf der Sound gerne ein wenig synthetisch erzeugt werden. Casio first

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Gehört: Martyn Heyne – Electric Intervals

Martyn Heyne liebt Töne und was sich daraus an Klang erzeugen lässt. Den Töne und Klängen einen passenden Resonanzraum zu schaffen ist seine Leidenschaft als Musiker, Produzent, Tontechniker und Instrumentensammler. Mit seinem eigenen „Lichte Studio“ hat sich Heyne einen passenden Raum dazu in Neukölln geschaffen. Bands wie Efterklang und The National haben hier aufgenommen und schätzen die analoge Atmosphäre die besonders für unverstärkte Instrumente geeignet ist. Auf seinem ersten vollständigen Solo- und Instrumentalalbum Electric Intervals lässt der klassisch ausgebildete Gitarrist seinen Klangvisionen freien Lauf. Es lässt den Songs ausreichend Zeit sich zu entwickeln, lädt den Zuhörer ein, sich auf jede

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Gehört: Fjørt – Couleur

Im Analogenzeitalter, was übrigens gar nicht so lang zurück liegt, gab es so etwas wie die das Gesetz der dritten Platte. Diese Faustregel besagte, dass sich mit der dritten Veröffentlichung entscheidet, wo der Weg der Band hingeht. Rufen wir uns das in Erinnerung, dann haben Fjørt aus Aachen noch richtig viel vor. Couleur ist dieses ominöse dritte Album, welches das Trio knapp zwei Jahre nach dem vielbeachteten Werk Kontakt nun vorlegt. Um es vorwegzunehmen. Mit Couleur gelingt der Band der nächste große Schritt in Richtung Eigenständigkeit, Unverwechselbarkeit und sie setzen ein dickes Ausrufezeichen in Sachen deutschsprachigen Hardcores! Die 11 neuen

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Gehört: Monkey Fist – Infinite Monkey

In Bremen, in Bremen, da wo die Weser einen großen Bogen macht, da lässt es sich bekanntlich gut leben. Und scheinbar lässt es sich im hohen Norden auch wunderbar Musik machen. Monkey Fist heißt das Quartett, das hier in Eigenregie ein beachtenswertes Debüt Album auf die Reise schickt. Torben Janz am Schlagzeug, Jan Schmidt am Gesang, Jann van Damme und Willem-Paul de Gast an den Gitarren und zweiten Gesang, sowie Mathias Krause am Bass geben dem Affen hier mal so richtig Zucker. Sorry, aber bei Songtiteln wie Monkey Fuckfest darf ein Affenkalauer sein. [display_video youtube=gsBJoBRRqsM] Was dem Kalifornier seine Mojave-Wüste,

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Gehört: Get Your Gun – Doubt Is My Rope Back To You

Danish Dynamite gets the Blues. Im Sturm eroberte das Trio aus dem hohen Norden Dänemarks die Herzen der Zuhörer bei ihrem ersten Gig in Deutschland anlässlich des Reeperbahn Festivals im Jahr 2013. Nun veröffentlichen die beiden Brüder Simon und Andreas Westmark ihr zweites Album mit dem Titel Doubt Is My Rope Back To You. Die sieben neuen Songs haben es allesamt in sich, wie sieben ordentlich bis zum Eichstrich eingeschenkte Oktoberfestmaß. Kenner werden ahnen, so geballt kommt so etwas an keinem Abend in keinem Festzelt vor. Auf diesem Album schon. Der an die australischen Birthday Party erinnernde Slow–Core wurde weiter

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Gehört: We Stood Like Kings – USA 1982

Die Cineasten aus Brüssel schlagen wieder zu. Nach Berlin 1927, USSR 1926 folgt mit USA 1982 zum dritten Mal die musikalische Auseinandersetzung mit einem Klassiker des Filmgenre Stummfilm. Diesmal haben sich We Stood Like Kings mit dem amerikanischen Experimentalfilm Koyaanisqatsi des Regisseurs Godfrey Reggio auseinandergesetzt. Besonders herausfordernd bei diesem Projekt ist die Tatsache, dass der Film im Original von Philip Glass, einem der wichtigsten Vertreter der Minimal Music, vertont wurde und damit schon einen sehr prägenden Soundtrack besitzt. [display_video vimeo=223280934] Die Idee von We Stood Like Kings ist, dass sie zu den jeweiligen Bildern neue Musik schreiben, quasi ihren eigenen