Meine sehr verehrten Damen und Herren, bitte eskalieren Sie! The Pighounds beglücken mit ihrem neuen, dritten Album alle die, die eine klare Kante bevorzugen. Mit einer deutlichen Steigerung zur letztjährigen Platte Hilleboom meldet sich die Dortmunder Two-Men-Army aus der Coronalethargie zurück. Grunge, Blues, Alternative, Punk und Rock bilden die Grundmauern auf denen die Pighounds nun auch echte Hits auftürmen. Wer den Dreierpack aus Hilleboom Close, Green Lobster Inc. und Stone nicht sofort in seine 90er Best of Zappelbuden Playlist reinpackt, der hat dieses Jahrzehnt wohl auf der Love Parade verbracht.
Gitarre, Alter, Gitarre. Gitarre und Drums. Dazu die ungeheuer wuchtige Energie zweier Musiker, die sich ihrer Sache verdammt sicher sind. Phat Pig Phace klingt wesentlich reifer als der Vorgänger und zeigt die Band aggressiver, lauter, experimentierfreudiger und irgendwie größer. Peter und Sandro haben sich ein paar alte Nummern genau angehört und sich ihre Inspiration an der richtigen Stelle geholt. We Die Young von Alice in Chains könnte glatt als der der ältere Cousin von Green Lobster Inc. durchgehen und der trockene Gitarrenanschlag von Helmet als Onkel in Amerika. Die Pighounds bohren die alten Sounds genau an der richtigen Stelle auf, sodass auf Phat Pig Phace nicht wehmütige in den Grungerückspiegel geblickt wird. Man kann auf der ganzen Platte förmlich spüren, dass die beiden Musiker für die Bühne brennen. Die Studioarbeit mag ein paar nette Spielereien bereithalten, was zählt ist aber aufm Platz! Vier Fäuste für ein Halleluja energetisch, laut, leise, dynamisch, gefühlvoll und brachial. Vor allem aber eins: phat pig and catchy!
The Pighounds – Phat Pig Phace // Noisolution / Edel // VÖ: 18.11.2022 // > Facebook