Der norwegische Singer/Songwriter Torgeir Waldemar veröffentlicht mit seiner vierten Platte Mercy das Geschwisteralbum zum 2020er Werk Love. Während auf Love die Einflüsse nordeuropäischer Rockmusik stark vertreten waren und auch der 60er Jahre Rock sowie eine Menge Country Rock ihre vielfältigen Spuren auf dem Tonträger hinterlassen haben, reduziert sich die Musik, die den Weg auf Mercy gefunden hat, auf die Gitarre und die Stimme des „black-clad, longhaired and bearded man with great songs“. So jedenfalls beschreibt sich Torgeir Waldemar auf seiner Facebook-Seite.
Dieser Kontrast ist gewollt und gewünscht. Die Songs wurden von Torgeir Waldemar und Michael Barrett Donovan ganz reduziert, analog und auf lediglich mit zwei Spuren und ohne Overdubs aufgenommen. Eine Stimme, eine Gitarre, eine Violine und etwas Hintergrundgesang. Mehr gibt es nicht und mehr braucht es dann auch nicht, um die Lieder über Barmherzigkeit, Menschlichkeit und Mitgefühl zurückhaltend und fragil in Szene zu setzen.
Minimalistisch, mächtig, melodisch. So wie Chuck Ragan als Solokünstler mit von Folk und Bluegrass beeinflusster Musik einen Kontrast zum Post-Hardcore seiner Hauptband Hot Water Music setzt, reduziert Torgeir Waldemar den Bullodozer-Blues und stampfenden Heavyrock seiner Band The Devil And The Almighty Blues auf die Essenz und den Kern. Nackt und ehrlich, ohne Show und so intim wie möglich. Mercy erinnert mit seinem Alternative Country Sound an Größen wie Townes Van Zandt; Ryan Adams, David Eugene Edwards oder die Walkabouts und verneigt sich tief vor Tom Petty, Neil Young und Johnny Cash.
Torgeir Waldemar – Mercy // Jansen Records // VÖ: 06.09.2024 // > Facebook