Aura.Karma.Alles

Förderung elektronischer Musikkultur und audiovisueller Kunst: Aura.Karma.Alles

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Aura.Karma.Alles. Ein Name, der nach viel klingt. Viel vom Ausgeglichenen, viel vom Guten. Viel von Allem. Ein „Verein zur Förderung elektronischer Musikkultur und audiovisueller Kunst“, wie die Gründer und Veranstalter ihr Projekt selbst bezeichnen. curt hat bei Melanie Amelia, Leo Küchler und Deep Down Dave nachgefragt, was hinter dem vielversprechenden Namen steckt.

Aura.Karma.Alles. Klingt zunächst nach Esoterik-Laden. Wieso dieser Name?

Klar. Esoterik spielt da schon eine Rolle. Wir alle glauben fest an das Prinzip Karma. Wer Gutes gibt, bekommt meist auch Gutes zurück. Und diese Erfahrung haben wir in letzter Zeit eigentlich auch gemacht. Die ganze positive und produktive Energie, die wir bisher in unsere Projekte gesteckt haben, kam eigentlich immer zurück. Die Menschen, die bei uns Spaß haben und eine gemeinsame Sache und Atmosphäre schaffen, die Aura eben, das ist unser Feedback.

Und was genau verbirgt sich dahinter, was macht ihr?

Also der erste Gedanke war von Anfang an, die Leute raus aus den Clubs an neue Orte, Off-Locations zu locken. Außerdem wollten wir jungen Künstlern, Newcomern ein Publikum bieten und umgekehrt: Den Leuten die Möglichkeit geben, auch mal etwas anderes zu hören und zu erleben. Auch wenn das Wort Underground inzwischen etwas schwierig ist, ist es trotzdem ein Aspekt, der für uns eine große Rolle spielt. Wir wollen grundsätzlich schon etwas kreieren, das sich fernab von alledem bewegt, was tausende Menschen an den Königsplatz locken könnte.

Wie seid ihr auf die Idee zur Gründung von Aura.Karma.Alles gekommen?

Nach einer erfolgreichen Geburtstagsparty, damals im Pathos Februar 2011, kamen einige Leute auf uns zu und wollten mehr! Daraufhin kam die Idee, so etwas nicht nur einmal im Jahr zu machen, sondern eben öfter. Schnell bildete sich eine kleine Gruppe von Freunden, die das Ganze anpacken wollten. So hatten wir eigentlich von Anfang an alles an Personal, das wir brauchten: einen Techniker, einen VJ, Residents und andere, die ihr Herzblut mit reinstecken wollten.

Wie wird euer Konzept konkret umgesetzt? Wie viele Events im Jahr plant ihr und wie wird das finanziert?

Mit der Häufigkeit der Events ist das immer so eine Sache. Unsere Partys sollen auf jeden Fall etwas Besonderes bleiben, deshalb ist es wichtig, die Leute nicht mit Events zu überschütten. Qualität vor Quantität ist da das Motto.

Die Herangehensweise ist eigentlich immer die gleiche: Sobald wir ein musikalisches Konzept vor Augen, also Künstler ausgesucht haben, machen wir uns auf die Suche nach einer Location, die zur Musik und zur Aura des Künstlers passt. Das Suchen und Finden von Orten, an denen es möglich ist, so etwas zu machen, ist hier in München leider oftmals mit Enttäuschungen verbunden. Gott sei Dank hat es bisher immer ganz gut geklappt.

Was die Finanzierung angeht, läuft das ganz normal über die Einnahmen von Eintritt und der Gastronomie. Man darf sich das aber nicht so vorstellen, dass wir das Geld dann aufteilen und davon in den Urlaub fahren, sondern wir investieren es direkt in neue Projekte, wie die nächste Party oder das Label, dass Anfang nächsten Jahres an den Start gehen wird.

Und wann und wo das nächste Mal?

Geplant ist tatsächlich das bisher größte Event. Anfang September wollen wir eine Open-Air- und Indoor-Party veranstalten mit nationalen und internationalen Künstlern wie Kenny Larkin, Cosmin TRG oder Iron Curtis.

Auch wollen wir wieder Kunst in Form von Raumgestaltung und Visuals miteinbeziehen. Doch wie so oft wurde uns auch hier wieder ein großer Stein in den Weg gelegt. Die Location ist uns überraschenderweise abgesprungen und jetzt sind wir wieder fleißig auf der Suche nach einem passenden Ort. Also drückt uns die Daumen!

Das werden wir auf jeden Fall tun! Wo wollt ihr hin, welches Ziel möchtet ihr noch erreichen?

Es gibt einiges, was bei uns noch so auf dem Zettel steht. Fest geplant ist in Zukunft eine Reihe von Workshops. Hier wollen wir Kindern und Jugendlichen, die aus sozial schwachen Verhältnissen kommen, etwas darüber erzählen, wie ein DJ oder Produzent arbeitet. Auch hier wollen wir mit internationalen Künstlern zusammenarbeiten.

Was uns immer noch ein wenig Sorgen bereitet, ist, wie in München mit der Szene umgegangen wird. Oftmals haben wir das Gefühl, dass unsere Veranstaltungen oder andere dieser Art oftmals nicht als Teil der Kultur angesehen werden. Man wird abgestempelt als Partyveranstalter, der dabei Geld verdienen will und sonst nichts. So bekommt man vonseiten der Verwaltungsapparate nicht selten Steine in den Weg gelegt, wenn es um Planung und Umsetzung der Ideen geht.

Unserer Meinung nach muss endlich auch hier in Bayern anerkannt werden, dass wir ebenso Kulturschaffende sind wie ein kleines Theater oder eine Kunstgalerie. Nicht zuletzt, um auch noch mehr ernst genommen zu werden, haben wir vor, Anfang 2013 ein eigenes Plattenlabel zu starten. Auch hier sind die Vorbereitungen in vollem Gange. Da steckt unglaublich viel Arbeit dahinter und da dieses Gebiet Neuland für uns ist, gibt es immer wieder einige Fragezeichen, die sich auftun. Doch es läuft gut und zwei von drei geplanten Platten für nächstes Jahr stehen bereits fest.

Seid gespannt auf Tracks von Oliver Deutschmann, Dario und Marco Zenker sowie Panta Rhei.

Apropos Oliver Deutschmann: Ihr veranstaltet einen Contest, bei dem einer seiner Tracks geremixed werden soll. Vor Kurzem hat er begonnen. Was hat es damit auf sich?

Wir sind auf der Suche nach guten Nachwuchstalenten und wollen ihnen die Möglichkeit bieten, veröffentlicht zu werden. Dies fällt bei uns in den Punkt Nachwuchsförderung.

Wer kann mitmachen?

Jeder, der Lust hat.

Und was gibts zu gewinnen?

Der Remix, der uns am besten gefällt, wird auf der Vinyl veröffentlicht, gemeinsam mit einem weiteren Remix von Dario Zenker (Ilian Tape, Harry Klein/ München).

Zudem wird ein weiterer auch noch digital veröffentlicht. Die beiden Gewinner dürfen dann auch gemeinsam mit Oliver Deutschmann und Dario Zenker auf einer Party spielen.

Das Wichtigste: Wie kann man mitmachen?

Die Interessenten sollten eine E-Mail mit kurzer Beschreibung von sich selbst an label@aura-karma-alles.com schicken.

Daraufhin erhalten sie von uns einen Link zum Track und die Spuren zum Download geschickt. Bis zum 30. September ist Zeit, uns den fertigen Remix zu schicken.

Zum Abschluss: Was findet ihr supergeil/superscheiße:?

Supergeil ist eine tolle Aura. Superscheiße ist schlechtes Karma.

Wir wünschen das Beste. Schicke Locations, viele Teilnehmer am Contest und natürlich gutes Karma. Und einen guten Start fürs Label.

 

INTERVIEW: NURIN KHALIL

Aura.Karma.Alles.

>> Den Snippet zum Contest-Track gibt’s HIER